Vielleicht haben Sie es ja bemerkt (und wir wissen genau, dass einige es bemerkt haben, weil sie sich bei uns gemeldet haben), dass unser Instagram-Account seit letzten Freitag, 12. Januar 2018 nicht zugänglich war. Eine vorherige Warnung haben wir nicht erhalten.
Weder irgendeinen Hinweis noch eine Vermutung, dass wir (und damit auch Sie) den Zugriff auf unser sorgfältig gepflegtes Instagram-Fotoarchiv verlieren könnten.
Unser Social Media-Manager dachte zuerst, unser Account sei gehackt worden oder es gebe ein Problem auf der Plattform dieses riesigen Social-Media-Fotosharing-Unternehmens. Erst als er versuchte, sich über sein Smartphone einzuloggen, bekam er eine Mitteilung. Danach sollen wir gegen Community-Richtlinien von Instagram verstoßen haben.
Indicas und Sativas, Buds und Hasch
Aber wie? Wir haben weder Pornografie noch Gewalt gezeigt. Wir haben auch keine Likes oder Follower gekauft (was wir dank unserer phantastischen Fans auch nicht nötig haben, vielen Dank dafür!). Wir haben niemand mit Spam zugeschüttet. Soweit wir wissen, haben wir alle Community-Richtlinien von Instagram eingehalten, sogar die Forderung, für ein diverses Publikum zu posten. Denn wir haben doch Fotos von Indicas und Sativas, Buds und Hasch gepostet …
Spaß beiseite: Wir vermuten, genau darin liegt das Problem. Wir kennen seit langem die Probleme mit Fotos von Buds auf Facebook, die ohne Warnung gelöscht werden, und wir kennen auch Hinweise aus diversen Quellen, dass „explizite“ Fotos von Buds als unzulässig markiert und gelöscht werden, besonders wenn sie mit einem Rabattcode oder anderen Vertriebstexten gekoppelt sind. Wenn Instagram nun unseren Account blockiert, ist das ein viel radikalerer Schritt, als wenn Facebook (das Instagram 2012 gekauft und zu Geld gemacht hat) nur etwas Content von uns löscht. Wir bemühen uns intensiv, den Instagram-Account von Sensi Seeds wieder zu aktivieren. Die Tipps, wie das geht, sind meistens anekdotisch und vage, aber wir sind ja bei weitem nicht die Ersten, denen so etwas passiert.
Sowohl das Blockieren eines Accounts als auch das Widerspruchsverfahren, mit dem er wieder aktiviert werden kann, scheinen automatisch abzulaufen. Genau wie bei Facebook also, auch wenn uns die Vorstellung gar nicht gefällt, dass es draußen Wettbewerber gibt, die gerade versuchen, uns „aus dem Netz“ zu schießen, indem sie Berichte gegen uns schreiben, und dass unser Account blockiert wird, ohne dass ein menschliches Auge einen Blick darauf geworfen hat. Und das ist noch nicht alles, denn nach den Community-Richtlinien kann jeder einen Bericht schreiben, auch eine Person, die gar keinen Instagram-Account hat. Möglich ist auch, dass (innerhalb von Instagram oder außerhalb davon) jemand dem Missverständnis aufgesessen ist, wir würden Cannabis verkaufen (statt Cannabissamen), was in der Tat gegen die Instagram-Geschäftsbedingungen verstieße.
Ist da jemand?
Instagram behauptet auch: „Wir haben ein weltweites Team, das diese Berichte prüft und Content, der gegen unsere Richtlinien verstößt, möglichst schnell löscht.“ Aber es gibt offenbar kein Team, das Accounts wieder aktiviert, die zu Unrecht blockiert wurden. Folgt man den Erfahrungen von Betroffenen, ist es überhaupt schwierig, dort einen Menschen zu finden, mit dem man sprechen kann. Es gibt sogar das Gerücht, dass es „einen grauen Markt von Mitarbeitern gibt, die inoffiziell Serviceleistungen für Instagram anbieten”, aber nur für Leute, die genug Geld haben, um diese zu bezahlen.
Der Kundenservice von Instagram ist bekanntlich schlecht, wenn man mit verschiedenen Kommunikationsmitteln eine Kontaktaufnahme versucht. Es gibt zahlreiche Berichte über mehrfache E-Mails, die unbeantwortet bleiben. Unser Social Media-Manager hat letzte Woche auf verschiedenen Wegen versucht, einen Kontakt herzustellen, aber bis jetzt keine Antwort erhalten.
Tweets, aber keine Antwort
Ein schneller Blick in den „Tweets und Antworten“-Bereich des Twitter-Feeds von Instagram zeigt, dass Instagram zwar twittert, aber dabei keine Antwort gibt. Die meisten Antworten auf die eigenen Tweets von Instagram sind (in absteigender Reihenfolge): Leute, die den Kundenservice verlangen, Leute, die extremen Frust (um es höflich zu sagen) über das völlige Fehlen eines Kundenservice ausdrücken, Leute, die sich über den neuen Algorhythmus beschweren und Leute, die die Wiedereinführung des Gingham-Filters verlangen. Instagram hat nicht eine Antwort darauf gegeben. Wenn Sie ein Tweet an Instagram schicken wollen, in dem Sie mitteilen, dass Sie gerne wieder auf den Instagram-Account von Sensi Seeds zugreifen wollen, dann tun Sie das ruhig. Aber es kann sein, dass es von der Social Media-Abteilung des Unternehmens, dessen Geschäft Social Media sind, komplett ignoriert wird. Hashtag „Ironie”.
Instagram – berühmt-berüchtigt
Wenn man ein Cannabis-Unternehmen ist, hat man ständig Werbeprobleme, angefangen von niederländischen Coffee-Shops, die keine Cannabisfotos zeigen dürfen, bis zu kanadischen Cannabisapotheken, deren Instagram-Account einfach gelöscht wird. Und obwohl es bei uns nur um Samen geht, nicht um deren Endprodukt, können wir auf Instagram keine Werbung machen. Das bedeutet, dass wir auch keine (direkten) Umsätze für Instagram erzeugen, was wiederum bedeutet, dass wir keine Verifikation erhalten, geschweige denn einen Accountmanager. Dieses Fehlen eines menschlichen Kontakts kehrt sich aber für solche Unternehmen plötzlich um, die Anzeigen schalten können und das auch tun, denn sie erhalten dann eine Person zugewiesen, die ihnen bei der Führung ihres Accounts hilft und dadurch mehr Einkünfte für Instagram generiert.
Außerdem gibt es dort eine Art doppelte Standards. Der Instagram-Account von Sensi Seeds ist ein legitimer Social Media-Kanal für ein legitimes Unternehmen, das ein legitimes Produkt verkauft, das keine Droge ist. Er sollte daher nicht unter die Klausel „Das Anbieten sexueller Leistungen, der Kauf oder Verkauf von Feuerwaffen und von illegalen oder rezeptpflichtigen Drogen (auch wenn diese in Ihrem Land legal sind) ist ebenfalls nicht erlaubt“ der Community-Richtlinien fallen. Die Magazine Leafly, Weedmaps und der Urgroßvater aller Cannabis-Magazine, die High Times können weiter wunderbare Cannabisfotos posten, von ganzen Pflanzen, Buds und sogar von Joints in der Dicke eines Abwasserrohrs – ohne jede Strafe. High Times und Leafly haben sogar das begehrte blaue Verifikations-Häkchen. Zynisch könnte man also sagen: Der Unterschied zwischen Sicherheit und Risiko, Verifikation und Löschung besteht offenbar darin, wie viel Geld man Instagram zukommen lässt.
Teilen Sie uns in Ihrem Kommentar mit, was Sie dazu meinen. Und besuchen Sie uns bald erneut, um mehr über den Status unseres Instagram-Accounts zu erfahren.
Machen Sie bitte den Kanal in Telegram 🙂
Sehr interessanter Artikel! Wie sieht es auch mit Werbeanzeigen? Wenn Geld im Spiel ist werden Richtlinien gerne mal verworfen.
Viele Grüße