Neue Ausstellung in Amsterdam über Frauen in der Cannabisindustrie: We Are Mary Jane

"Wir sind Mary Jane" Ausstellungsplakat

Am 3. Juni wird die neue Ausstellung „We Are Mary Jane: Women of Cannabis“ im Hash Marihuana & Hemp Museum eröffnet. Um dabei zu helfen, die Ausstellung offiziell bekannt zu machen, sprachen wir mit den Zwillingen Shiva und Shanti, den Namensvetterinnen der Cannabissorte, über das Thema Frauen in der Cannabisindustrie sowie ihre persönlichen Erfahrungen.

Praktisch jede Industrie, wie im Grunde auch jede Gesellschaft, leidet unter den repressiven Konstrukten des Patriarchats. Leider bildet die Cannabisindustrie da keine Ausnahme. Allerdings gibt es eine Veränderung, die sich seit Langem abzeichnet und die, obwohl sie allmählich erfolgt, riesig und hoffentlich unaufhaltsam ist. Glücklicherweise ist die Cannabisindustrie einer der Orte, an denen dieser Wandel am weitesten verbreitet ist.

Stärke, Einfallsreichtum, Kreativität und Entschlossenheit

Kraft, Einfallsreichtum, Kreativität und Entschlossenheit von Frauen in der Cannabisindustrie werden in einer neuen Ausstellung unserer Schwesterfirma, dem Hash Marihuana & Hemp Museum, gefeiert.

Die Ausstellung zeigt Aspekte des femininen Prinzips im Bereich Cannabis, von der alten chinesischen Göttin des Hanfs Ma Gu („Hanfmädchen“) über die Pionierin der niederländischen Haschischherstellung Mila Jansen bis hin zu den neuesten Cannabis-Luxusprodukten, die das ausschließlich weibliche Team von Whoopi und Maya zur Linderung von Menstruationsbeschwerden entwickelt hat.

Ein schwarz-weißes Porträt von Whoopi und Maya

Wer sind Shiva und Shanti?

Als die Ausstellungskuratorin Simone Badoux (selbst eine Frau in der Cannabisindustrie) sich an Sensi Seeds wandte, um eine zusätzliche Inspiration hinsichtlich Frauen für die Ausstellung zu erhalten, war die Wahl ziemlich naheliegend – Shiva und Shanti.

Die Zwillingstöchter von Sensi-Seeds-Gründer Ben Dronkers sind in der Cannabisindustrie aufgewachsen. In den ersten Jahren der ältesten Cannabissamenbank der Welt leiteten sie den Stand von Sensi Seeds auf Cannabismessen.

Zwei unserer beliebtesten Sorten, Shiva Shanti und Shiva Shanti II, sind nach ihnen benannt. Seit 2008 organisiert Shiva die Cannabis Culture Awards, die vom Hash Marihuana & Hemp Museum an Menschen verliehen werden, die einen herausragenden Beitrag zur Akzeptanz von Cannabis in all seinen Formen geleistet haben.

Shiva und Shanti Spaarenberg in Coffeeshop Club Media
Shiva and Shanti Spaarenberg (1981) in coffeeshop Club Media
“It’s in our genes!”
PH: Maria Cavali, 2018

Für einen Teil der „We Are Mary Jane“-Ausstellung wurden Shiva und Shanti von Maria Cavali im Amsterdamer Coffeeshop Club Media fotografiert. Ich besuchte sie dort, um ihnen ein paar Fragen über das Frausein in der Cannabisindustrie zu stellen. Hier eine editierte Version dieses lockeren Interviews:

Scarlet Palmer: Wer sind eure weiblichen Vorbilder, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Cannabisindustrie?

Shiva: Whoopi Goldberg. Sie hat mit einer anderen Frau, Maya, ein kleines Sortiment an Cannabisprodukten auf den Markt gebracht und gemeinsam arbeiten sie mit einer weiblichen Kräuterspezialistin. Und Miley Cyrus – sie hat eine großartige Show in Amsterdam geliefert, zu der ich gegangen bin. Sie stand mit einem meterlangen Joint auf der Bühne, während hinter ihr eine Person im Hanfblatt-Kostüm tanzte.

Shanti: Meine Freunde sind meine Vorbilder. Gute Freunde können ja auch gute Vorbilder sein, sie inspirieren mich. In der Industrie? Ja, da sind Whoopi und Miley durchaus gute Vorbilder.

Shiva: Sie inspirieren viele Menschen, auch das macht sie zu guten Vorbildern.

SP: Frauen haben mehr Führungspositionen in der Cannabisindustrie inne als in allen anderen US-Industrien zusammen. Was glaubt ihr, warum das so ist?

Shiva: Sie wissen, was sie wollen. In dem Augenblick, in dem du weißt, dass du Recht hast, wirst du dafür kämpfen. Um kranken Kindern zu helfen, um kranken Menschen zu helfen. Frauen wissen, wie man einer neue Bewegung eine Stimme verleiht. Sie haben Leidenschaft.

SP: Glaubt ihr, man würde eine vergleichbare Situation in den Niederlanden vorfinden, gäbe es einen ähnlichen legalen Rahmen?

Shanti: Ja, wahrscheinlich. Doch seit Mitte der Neunzigerjahre gibt es nicht mehr viel Stolz in der Branche. Die Art, wie es beworben wurde, mit Frauen in Unterwäsche, in Bikinis – viele Frauen wurden durch die Art und Weise abgeschreckt, wie Männer versuchten, alles wie Pornografie aussehen zu lassen.

Shiva: Wieder Leidenschaft. Im Grunde sieht man hierzulande mehr Kerle in der Industrie, weil es um Geld geht.

SP: Was bedeutet es für euch, eine Frau in der Cannabisindustrie zu sein?

Shanti: Es liegt mir in den Genen. Ich kann nichts dagegen tun (lacht).

Shiva: Es bedeutet ein Stück Freiheit. Wenn man eine Frau ist, die als Lehrerin, Ärztin oder einem Beruf in der Art arbeitet und Cannabis konsumiert, muss man das verstecken. Einige Menschen würden einen dafür verurteilen. Wenn man aber eine Frau in der Cannabisindustrie ist, ist man freier. Man kann Cannabis konsumieren und darüber reden. Man braucht niemandem etwas verheimlichen.

Shanti: Wenn man eine Frau in jeder anderen Industrie ist, einem Mainstream-Unternehmen, muss man dreimal so hart arbeiten, um dich zu beweisen.

Shiva: Wirklich? Nur, weil man eine Frau ist?

Shanti (lachend): Du hast bisher ja nur in der Cannabisindustrie gearbeitet.

SP: Shiva und Shanti, ich danke euch vielmals! Wir sehen uns auf der Eröffnung!

Wer sind Ihrer Meinung nach die herausragenden Frauen in der Welt des Cannabis? Haben Sie weibliche Vorbilder? Und denken Sie, dass es mehr Freiheit und mehr Möglichkeiten für Frauen in der Cannabisindustrie gibt, oder dass weibliche Cannabiskonsumenten mehr stigmatisiert werden als männliche? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!

Die Ausstellung „We Are Mary Jane: Women of Cannabis“ läuft vom 8. Juni bis zum 23. September 2018. Der Eintritt zu der Ausstellung ist im Ticketpreis für einen Museumsbesuch enthalten.

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    Das Sensi Seeds Redaktionsteam besteht aus Botanikern, medizinischen und juristischen Experten sowie renommierten Aktivisten wie Dr. Lester Grinspoon, Micha Knodt, Robert Connell Clarke, Maurice Veldman, Sebastian Marincolo, James Burton und Seshata.
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