Sowohl Genetik als auch Umwelt spielen eine Rolle bei der Bestimmung des Geschlechts einer Cannabispflanze. Viele Züchter konzentrieren sich auf die Anbaubedingungen, um sicherzustel
len, dass kein Hermaphroditismus stattfindet, aber die Genetik spielt eine ebenso wichtige Rolle.
Cannabis sativa L. ist eine zweihäusige Pflanze – mit anderen Worten, das männliche und weibliche Geschlecht finden sich in verschiedenen Exemplaren der Pflanze. Allerdings sind auch einige Fälle von Hermaphroditismus bekannt. Die begehrenswerte und psychoaktive Komponente der Pflanze bildet sich in den weiblichen Blüten. Daher ist es für jeden Anbaubetrieb, ob kommerziell oder zu Hause, von wesentlicher Bedeutung zu wissen, wie man zwischen männlichen und weiblichen Pflanzen unterscheidet.
Auch männliche Cannabispflanzen haben ihren Zweck. Selbst wenn die Knospen nicht für den Verkauf oder Verzehr geerntet werden, sind männliche Pflanzen für ein Zuchtprogramm unerlässlich. Aus diesem Grund müssen Grower und Züchter die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Pflanzen kennen und wissen, was den Unterschied bestimmt, insbesondere um Hermaphroditismus zu vermeiden.
Welche Faktoren beeinflussen das Geschlecht einer Cannabispflanze?
Wie und auf welche Weise das Geschlecht von Cannabispflanzen bestimmt wird, ist ein Thema, das von Cannabiszüchtern auf der ganzen Welt häufig diskutiert wird.
Die Bestimmung des Geschlechts beim Menschen ist einfach: Der Mann, der sowohl X- als auch Y-Chromosomen besitzt, gibt dem Embryo entweder ein Y-Chromosom oder ein X-Chromosom. Im ersten Fall wird das Kind als Junge geboren. Andernfalls ist das Kind ein Mädchen. Neuere Studien haben gezeigt, dass Männer unter Stressbedingungen eher Spermatozoen mit X-Chromosomen produzieren.
Bei menschlichen Embryonen bezeichnen ein einzelnes X-Chromosom zusammen mit einem einzelnen Y-Chromosom ein männliches Geschlecht (XY). Zwei X-Chromosomen bezeichnen weibliches Geschlecht (XX). Die Kombination von Genen aus Eizelle und Sperma bildet also eine diploide Zelle, die zwei Chromosomen enthält.
Im Falle von Cannabis sind die Dinge etwas komplizierter. Obwohl Cannabiszellen diploide sind und zwei Chromosomensätze enthalten, haben Forscher tetraploide Cannabis-Pflanzen mit vier Chromosomen produziert, um die medizinischen Eigenschaften zu verbessern. Tetraploide Zellen enthalten vier Chromosomen von entweder X oder Y (XXXX, XXXY, XXYY, XYYY oder YYYY). Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Tetraploidie bei Cannabis in der Natur auftritt.
Im Allgemeinen ist bei Säugetieren das Geschlecht bei der Geburt festgelegt. Das körperliche Geschlecht wird durch Entwicklungsbedingungen nicht beeinflusst. So wird beispielsweise ein weibliches Fortpflanzungsorgan auch unter Stressbedingungen nicht zu einem männlichen Fortpflanzungsorgan. Gerade eben dies ist jedoch bei Cannabis der Fall. Daher kann die genetische Ausstattung des Samens nicht der einzige Faktor sein, der an der Festlegung des Geschlechts von Cannabispflanzen beteiligt ist.
Aus diesem Grund legen einige Cannabiszüchter mehr Wert auf die Zuchtbedingungen. Unter extremen oder schlechten Wachstumsbedingungen herrschen männliche Pflanzen vor. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn das Hauptziel einer Cannabispflanze ist die Fortpflanzung.
Im Wesentlichen ist das verstärkte Wachstum einer männlichen Pflanze unter widrigen Bedingungen ein Abwehrmechanismus der Cannabispflanze, da eine männliche Pflanze Hunderte von weiblichen Pflanzen bestäuben kann. Die Auswirkungen der Wachstumsbedingungen auf männliche und weibliche Pflanzen werden später im Artikel diskutiert.
Gemäß der Kenntnis des Cannabiskultivierens beeinflussen sowohl Anlage (Genetik) als auch Umgebung (Wachstumsbedingungen) das Geschlecht der Cannabispflanze. Aber wie genau funktioniert das?
1. Anlage: Die Rolle der Saatgutgenetik
Nicht nur die Wachstumsbedingungen spielen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des Geschlechts von Cannabispflanzen, sondern auch viele genetische Informationen in den Samen. Bei optimalen Wachstumsbedingungen ist es die Samengenetik, die das Geschlecht der Pflanze bestimmt.
Botaniker und Forscher einer Studie aus dem Jahr 2004 identifizierten Fragmente der Gensequenzierung, die das Geschlecht männlicher und weiblicher Pflanzen bestimmen. Sie identifizierten auch bestimmte Genfragmente, die eine Rolle bei der Entwicklung von Hermaphroditenpflanzen spielen können. Auf jeden Fall zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass die Genetik einer Pflanze eine Rolle bei der Bestimmung des Geschlechts spielt. Die Festlegung auf ein bestimmtes Geschlecht erfolgt, sobald die Blätter des vierten Knotens (Nodus) entstehen.
Denken Sie daran, dass genetische Bestimmung etwas anders ist als die Ermittlung des Geschlechts einer Pflanze durch den Grower. Züchter benötigen kein genetisches Identifikationsmaterial, um zu wissen, ob ihre Pflanzen männlich oder weiblich sind. Vielmehr können bestimmte Zeichen im frühen Pflanzenleben von einem Grower verwendet werden, um die Bestimmung des Geschlechts der Pflanze zu unterstützen.
2. Umgebungsfaktoren: Wachstumsbedingungen und Feminisierung
Die Feminisierung von Cannabissamen ist ein perfektes Beispiel dafür, dass auch die Anbaubedingungen untrennbar mit dem endgültigen Geschlecht einer Pflanze verbunden sind. Die Feminisierung besteht darin, eine weibliche Pflanze durch die Schaffung von Umweltstressfaktoren in einen Hermaphroditen zu verwandeln. Auf diese Weise beginnen bestimmte weibliche Blüten Pollen zu produzieren, die dann zur Bestäubung derselben Pflanze verwendet werden können. Das Endprodukt ist feminisiertes Saatgut.
Welche externen Faktoren können sich auf das Geschlecht der Cannabispflanze auswirken?
- Stress
Im Allgemeinen ist es wahrscheinlicher, dass Pflanzen, die etwa 3 Wochen nach der Pflanzung Stress ausgesetzt sind, die männliche Variante zeigen. Wenn später während des Wachstums oder während der Blüte Stress auftritt, kann eine Pflanze in den Hermaphroditismus gezwungen werden.
- Hohe Luftfeuchtigkeit
Wenn die Luftfeuchtigkeit die optimale Menge für Cannabis überschreitet, ist es wahrscheinlicher, dass sich männliche Pflanzen entwickeln. Unter Bedingungen geringerer relativer Luftfeuchtigkeit ist es wahrscheinlicher, dass sich weibliche Pflanzen entwickeln.
- Bodenfeuchtigkeit
Interessanterweise ist die Feuchtigkeit des Bodens eine weitere Umweltbedingung, die das Geschlecht einer Cannabispflanze beeinflussen kann. In Böden, die zu wenig Feuchtigkeit enthalten, entwickeln sich mit größerer Wahrscheinlichkeit männliche Pflanzen.
- Temperatur
Je wärmer die Umgebung, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich eine männliche Pflanze entwickelt. Allerdings ist es möglich, dass dieser Stressfaktor mit der Zahl der Lichtstunden pro Tag verbunden ist. In wärmeren Klimazonen gibt es in der Regel längere Tage und kürzere Nächte, und der Temperatureinfluss ist untrennbar mit der Zahl der Lichtstunden verbunden.
- Lichtspektrum
Bei Indoor-Anbauprogrammen kann der Grower die Farbe des Lichtspektrums wählen. Je mehr blaues Licht im Spektrum enthalten ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich weibliche Pflanzen entwickeln.
- Lichtexpositionsdauer
Letztendlich ist die Zahl der Lichtstunden pro Tag eine wichtige Umgebungsbedingung, die das Geschlecht beeinflussen kann. Weniger Lichtstunden pro Tag führen in der Regel zu mehr weiblichen Pflanzen, während eine längere Lichteinwirkung in der Regel zu mehr männlichen Pflanzen führt.
Im Grunde genommen kann jeder Grower eine entwickelte weibliche Pflanze durch Anpassung der Umwelt zum Hermaphroditen werden lassen. Änderungen der Lichtexpositionsdauer, Temperaturerhöhung, zu späte Ernte oder Überdüngung können dazu führen, dass eine weibliche Pflanze zum Hermaphroditen wird. Allerdings kann Hermaphroditismus auch als Folge der Genetik auftreten, da einige Sorten anfälliger für Hermaphroditismus sind als andere.
Wenn Pflanzen in der für ihre Genetik optimalen Umgebung gehalten werden, ist die Wahrscheinlichkeit eines Hermaphroditismus in der Regel gering, es sei denn, das Saatgut ist genetisch anfällig. Aus diesem Grund müssen die Züchter genau auf die Anbaubedingungen achten, um Hermaphroditismus zu vermeiden.
Zusammenfassend: Wie fast immer, gilt auch hier nicht die Alternative: Anlage oder Umwelt. Eine Kombination aus sowohl Genetik als auch Umwelt spielt eine Rolle bei der Bestimmung des Geschlechts einer Cannabispflanze.
- Disclaimer:Die Gesetze und Vorschriften zum Cannabisanbau sind von Land zu Land unterschiedlich. Sensi Seeds rät Ihnen daher dringend, Ihre lokalen Gesetze und Vorschriften zu befolgen. Handeln Sie nicht im Widerspruch zum Gesetz.
Die Feminisierung der Samen erzeugt männliche, pollenproduzierende Pflanzen???? Hab ich da was missverstanden?