Der Unterschied zwischen regulären und feminisierten Cannabissamen – welche sollte man wählen?

Männliche und weibliche Zeichen und Cannabispflanzen vor dem schwarzen Hintergrund

Durch den allgemeinen Hype um die relativ neuen Entwicklungen bei feminisierten und selbstblühenden Samen könnten Sie vielleicht denken, dass reguläre Cannabissamen irgendwie nicht so spannend sind. Damit lägen Sie jedoch falsch. Denn reguläre Samen halten endlos viele Möglichkeiten zum Experimentieren für Grower bereit.

Bei den Anfängen von Sensi Seeds – und damit auch der europäischen Cannabissamen-Industrie – waren Samen einfach nur Samen. Jetzt verwenden wir den Namen „reguläre Cannabissamen“, um die Originale von feminisierten Cannabissamen und selbstblühenden Cannabissamen zu unterscheiden. Wenn man bedenkt, dass Cannabis seit Jahrtausenden von Menschen angebaut wird, sind die beiden letztgenannten Arten Produkte relativ junger Entwicklungen.

Reguläre Cannabissamen werden produziert, wenn eine männliche Cannabispflanze eine weibliche Cannabispflanze bestäubt. Männlicher Pollen wird aus reifen Pollensäcken freigesetzt und vom Wind (oder der vorsichtigen Hand eines Growers) getragen, bis er die rezeptiven Narben in den weiblichen Blüten findet. Bestäubung führt zu hunderten, wenn nicht tausenden, regulären Cannabissamen, die wiederum alle entweder männliche oder weibliche Cannabispflanzen hervorbringen.

Kann man einen Unterschied zwischen regulären und feminisierten Cannabissamen erkennen?

Gestapelte Cannabissamen vor weißem Hintergrund

Feminisierte Cannabissamen sehen genauso aus wie reguläre Cannabissamen, egal ob diese männlich oder weiblich sind. Aber im Inneren ihrer schlichten braunen Schalen gibt es einen entscheidenden Unterschied. Feminisierte Cannabissamen haben keine männlichen Chromosomen, während normale Cannabissamen die volle genetische Ausstattung enthalten, die es ihnen ermöglicht, entweder männlich oder weiblich zu sein.

Das ist auch der Grund, warum feminisierte Samen immer als feminisiert („feminized“) und nicht als weiblich („female“) bezeichnet werden müssen – sie sind nicht wirklich weiblich und können daher nicht als solche verkauft werden. Seien Sie vorsichtig bei Samen, die Ihnen als  „100 % weiblich“ angeboten werden, weil es sich dabei um nichts anderes als einen Marketing-Trick handelt!

Der Hauptvorteil für Grower, die sich für feminisierte Cannabissamen entscheiden, ist, dass sie keine männlichen Pflanzen identifizieren oder entfernen müssen, die eine Bestäubung verursachen könnten. Solange ein Grower nicht mehr Samen als Blüten ernten möchte, ist dies ein unerlässlicher Teil des Anbauprozesses.

Mit automatischen oder sogenannten selbstblühenden Cannabissamen ist es noch einfacher. Sie sind nicht nur feminisiert, sondern auch nicht auf eine Veränderung der Lichtzyklen angewiesen, um die Blüte einzuleiten. Was also sind die Vorteile normaler Cannabissamen?

Wofür werden reguläre Cannabissamen genutzt?

Es gibt zwei Hauptanwendungen für reguläre Cannabissamen, mal abgesehen von der üblichen und am häufigsten genannten, einfach Buds zu produzieren.

  1. Die erste ist das Züchten. Selektive Kreuzung von Sorten wird bei allen Pflanzenarten seit den ersten Tagen der Landwirtschaft praktiziert. Manchmal geht es darum, den Ertrag etwaiger Pflanzen zu maximieren – was von den Menschen, die sie anbauen, natürlich angestrebt wird. Manchmal geht es auch nur darum, Spaß zu haben und ein bisschen zu experimentieren.

Welche Absicht auch immer hinter der Zucht steht – es ist besser, mit dem kompletten genetischen Material zu beginnen, um der neuen Kreuzung die bestmögliche Erfolgschance zu geben, statt ohne die Chromosomen, die in feminisierten Cannabissamen fehlen.

  1. Der zweite Anwendungszweck für reguläre Cannabissamen ist derjenige, der vor dem Aufkommen feminisierter Samen am häufigsten verwendet wurde: die Produktion einheitlicher Cannabisfelder ohne männliche Pflanzen. Diese Technik wird Klonen genannt. Genau wie bei der Züchtung funktioniert dies am besten mit denjenigen Pflanzen, die ihren vollen Chromosomensatz besitzen und somit all die Eigenschaften, die sie robust machen.
Männliche und weibliche Cannabis -Sämlinge

Aus einem Feld, das aus normalen Cannabissamen hochgezogen wird, werden die besten weiblichen Pflanzen ausgewählt, um als „Mütter“ zu fungieren – diese werden so genannt, weil sie mit liebevoller Pflege über Jahre hinweg Hunderte von „Kindern“ produzieren können. Die Klone, die diesen Mutterpflanzen entnommen werden, sind bis ins kleinste Detail des genetischen Materials (einschließlich des weiblichen Geschlechts) kleine Repliken dieser.

Warum stellt Sensi Seeds weiterhin reguläre Cannabissamen her?

Es gibt viele Samenbanken, die nur feminisierte Cannabissamen führen. Diese treten häufiger auf, genau so wie Samenbanken an sich immer häufiger anzutreffen sind. Bei wachsender Bekanntheit der Vorteile feminisierter Samen ist die Frage, warum Sensi Seeds immer noch reguläre Cannabissamen führt, durchaus berechtigt!

Die Antwort ist einfach und jeder, der mit Sensi Seeds vertraut ist, wird sie wahrscheinlich schon einmal gehört haben: wir wollen so vielen Menschen wie möglich Freude an Cannabis bringen. Das beschränkt sich nicht nur darauf, einfach Saatgut zu verkaufen.

Wir sind, was unsere Genetik, unseren Service und unsere Kunden betrifft, sehr zuversichtlich. Das bedeutet auch, dass wir jedem die größtmögliche Bandbreite an Möglichkeiten bieten wollen. Man kann den einfachsten Weg zur Ernte anstreben, was für die meisten Menschen selbstblühende Samen bedeutet. Man kann aber auch vielleicht Lust auf ein Experiment haben, um eine eigene, einzigartige Kreuzung zu kreieren, die unsere Genetik als Bausteine verwendet.

Wir wurden oft gefragt, ob es möglich ist, all die Dinge, die man mit regulären Cannabissamen machen kann, auch mit feminisierten Samen zu erreichen.

Die kurze Antwort ist: Sie können es versuchen. Es gibt keinen Grund, warum man nicht versuchen sollte, eine Mutterpflanze aus feminisierten Cannabissamen zu züchten oder zu kreieren. Wir sind jedoch fester Überzeugung, dass diese Praktiken eher mit Pflanzen, die aus regulären Cannabissamen entstehen, zum Erfolg führen.

Sagen Sie uns, was Sie denken

Haben Sie bereits mit regulären Cannabissamen experimentiert? Glauben Sie, dass feminisierte Cannabissamen ein Segen für Grower sind? Fänden Sie es schade, wenn reguläre Cannabissamen aus unserem Sortiment verschwänden, oder glauben Sie, dass sie der Vergangenheit angehören? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!

  • Disclaimer:
    Die Gesetze und Vorschriften zum Cannabisanbau sind von Land zu Land unterschiedlich. Sensi Seeds rät Ihnen daher dringend, Ihre lokalen Gesetze und Vorschriften zu befolgen. Handeln Sie nicht im Widerspruch zum Gesetz.

Comments

13 Kommentare zu „Der Unterschied zwischen regulären und feminisierten Cannabissamen – welche sollte man wählen?“

  1. Ich als Anfänger finde es super das es Samen gibt, wo man sich um nichts kümmern muss. Interessant wäre das genauere fokussieren auf freiland Anbau im Garten, die Besten Samen für ein freiland Gewächshaus

  2. er-nun-wieder

    Ja früher, da hatten wir Samen aus Columbien, Mexico und Thai. Es gab halt noch keine SSB, so lange ist das her…
    Dann kam Sensi und alles war besser!
    Doch es war und ist doch kein Problem die männlichen zu entfernen, weil die früher blühen; und von wegen Lichtempfindlichkeit, auch das ist kein Thema, wenn mann nicht stundenlang die Leselampe anhat oder Tageslicht einfällt.
    Also meiner Meinung nach ist alles ausser Regulären ein ziemlicher Hype. Doch die nachgeborenen Kids heute, die Kapselkaffetrinker, wollen halt alles schnell und problemlos-
    Dafür schmeckt das Kraut dann nich so dolle und der Törn is auch schwächer.
    Frischgemahlener Kaffe und reguläres Haze, das isses!!!

  3. Ich habe bis vor 10 Jahren ausschließlich mit regulären Samen gearbeitet, weil ich dazu die Möglichkeiten hatte. Grundsätzlich habe ich als Grow-Fan immer eine männliche Pflanze zur Gewinnung von Pollen ausreifen lassen und damit ausgesuchte Äste an ausgesuchten Pflanzen bestäubt. Ich hatte dabei nie das Problem unkontrollierter Samenbildung. Schade, das ich hier keine Bilder einstellen kann. Hab damals gute Nachzüchtungen im kleinen Rahmen ausprobiert, die wirklich gute Ergebnisse lieferten. Machte wirklich Spaß, damit zu experimentieren und brachte vor allem viele Erfahrungen, besonders die, das jede Pflanze und besonders jede Sorte eine besondere und individuelle Pflege braucht, die sich möglichst an natürlichen Gegebenheiten orientiert. Leider ist das Nachziehen mit fem. Saatgut oder auch automatischen Pflanzen nicht so möglich, da durch die Kreuzungen die Variationsmöglichkeiten in der Folgegeneration Hybriden zu groß sind.
    Allen die die Möglichkeit und den Platz dafür haben kann ich nur raten, sich mal an regulären Saatgut auszuprobieren. Gute Erfahrungen habe ich übrigens mit der Hindu Kush und besonders bei der NL5xHaze beim klonen gemacht.

    1. Moin moin.
      Reguläre Samen sind superwichtig in unserer heutigen Welt.
      Ich nenne hier nur das stichwort genetische Vielfalt.
      Die Bewurzelung der Stecklinge von feminisiertem Saatgut ist aber auch unproblematisch von 100 stk. geht vielleicht mal einer ein….

  4. Ich finde, das man die Genetik waren sollte, damit genau diese oben erwähnten Experimente möglich bleiben. Ich persönlich versuche dieses Jahr 3 verschiedene Cannabis Sorten mit Jack Herer zu kreuzen.
    Also wahrt die Genetik liebes Sensi Seed Team. Es wäre wirklich schade all unserer Vorfahren Arbeit zu verlieren! Peace Growers…..
    Mike

    1. Moin moin.
      Reguläre Samen sind superwichtig in unserer heutigen Welt.
      Ich nenne hier nur das stichwort genetische Vielfalt.
      Die Bewurzelung der Stecklinge von feminisiertem Saatgut ist aber auch unproblematisch von 100 stk. geht vielleicht mal einer ein….

  5. Ich denke das sensi seed genau richtig denkt und bin dankbar dafür das sie mich als Kunden entscheiden lassen ob ich normale oder andere Samen will! Auch für die info darüber wieso ferminisierte samen weibliche Pflanzen hervorbringen hab ich mich sehr gefreut! Danke und weiter so!

  6. Alexander Schönwetter

    Ich verwende feminisierte, Autoflower, weil es einfach ist, ich kein Growzelt habe, sondern nur helle Fenster. Ausbeute und Stärke langen mir.

    Anders würde es aussehen wenn ich viel Platz hätte, und Zeit Samen zu züchten. Darum sind reguläre Samen auf jeden Fall wichtig!

  7. Samenbanken die NUR Feminisierte Samen verkauft, haben kein Gewissen.
    Wenn ich sehe wie Samenbanken ihre Feminisierten Samen in Gebiete tragen,
    wo sie Landrassen-genetik für immer und ewig verseuchen, da hört bei mir der Spaß auf.
    Das ist für mich definitiv kein K.o.C.

  8. Stefan Sailer

    Für manche Hobbygärtner reichen wahrscheinlich die feminisierten oder automatischen Samen aus, da sie sich mit dem Thema oder auch den Pflanzen nicht zu viel beschäftigen müssen. Aber viele Grower sind die regulären Samen doch noch lieber und Leute wie ich die in dem Business arbeiten sowieso. Also bitte, nie auf die regulären Samen im Verkauf verzichten. Da fällt mir ein, ich muss wieder welche bestellen.

  9. Ich sehe das genau so. Wer einfach nur anbauen und ernten will ist mit den feminisierten bestens dran aber wer züchten und experimentieren will, der brauch die regulären.

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