Die Optimierung des Ernteertrags ist einer der kompliziertesten Aspekte beim Anbau von Cannabis, und es gibt verschiedene Meinungen, wie dieses Ziel am besten erreicht werden kann. Wir haben hier einige der grundlegenden, erprobten Methoden zusammengetragen, die Sie auf den richtigen Weg bringen, um sensationelle Ernten zu erzielen.
Auswahl von Sorten mit hohem Ertrag
Wenn es um den Ertrag geht, sind nicht alle Sorten gleich. Beispielsweise erbringen alte Landsorten im Vergleich zu den modernen, gewerblich angebauten Hybridsorten mit manchmal erstaunlichen Erntemengen oft viel geringere Erträge. Außerdem ist der Ertrag nur eines der Merkmale, die in der Welt der gewerblichen Züchtung von Hybridsorten eine Rolle spielen. Weitere Merkmale wie Geschmack, Aroma, Wirksamkeit und für den Anbau relevante Merkmale wie Wuchshöhe und -form (z. B. buschig oder nicht) sind ebenso relevant. Daher sind die Sorten mit der besten Wirksamkeit oder dem angenehmsten Duft nicht unbedingt auch diejenigen, die die besten Erträge liefern, und umgekehrt.
Um einen guten Ertrag zu erzielen, sollte man also zunächst über die Wahl der richtigen Sorte nachdenken, nicht nur im gewerblichen Anbau, sondern auch, wenn man eine für den eigenen Jahresbedarf ausreichende Erntemenge erreichen möchte. Eine gute Auswahl sehr ertragreicher Sorten findet sich hier. Gehört die von Ihnen ausgewählte Sorte zu denen, die eher geringere Erträge abwerfen, gibt es allerdings noch einige Techniken, mit denen Sie sicherstellen, dass Sie zumindest so viel wie eben möglich ernten.
Optimierung der Anbaubedingungen
Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass nicht optimale Bedingungen in den Anbauräumen Ihre Erntemenge auf jeden Fall reduzieren. Die am häufigsten gemachten Fehler sind eine nicht richtig eingestellte Belüftung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Relativ häufig sind auch falsche Nährstoffgaben, pH-Werte oder eine falsche Bewässerung. Selbst wenn die Pflanzen dabei keine äußeren Merkmale von Stress erkennen lassen, ist es praktisch unvermeidbar, dass Verbesserungen dieser Variablen ihnen einen merklichen Wachstumsschub verleihen.
Für den Anfänger kann es hilfreich sein, die ersten Anbauversuche einfach als Testlauf zu betrachten, bei dem das Aufziehen der Pflanzen, die Blüte und die Ernte schon dann als Erfolg gewertet werden können, wenn es ihm dabei gelingt, dass die Pflanzen nicht an Krankheiten, Schädlingen, Mangelerscheinungen oder Schadstoffen eingehen. Einigen wird der erste Anlauf direkt aus dem Stand gelingen, während andere Anfänger viele Versuche benötigen, bevor überhaupt die erste Ernte eingefahren werden kann, insbesondere dann, wenn der Anbau unter untypischen Bedingungen stattfindet.
Erst wenn eine Zeit lang konsistente Ergebnisse erreicht worden sind, sollte man damit beginnen, einzelne Variablen zu optimieren, beispielsweise die Beleuchtung, die Nährstoffversorgung und andere Punkte. Im Laufe der Zeit wird man dann unmittelbar erfahren, welche Auswirkungen die verschiedenen Optimierungen haben, die man ausprobiert. Aber die Reaktionen der einzelnen Sorten schwanken sehr stark, und es gilt das Motto „Des einen Tod ist des anderen Brot“ – z. B. gedeihen einige Sorten bei hohen Nährstoffgaben bestens, während genau das bei anderen Sorten zu einer massiven Nährstoffvergiftung führen kann.
Erhöhung der Lichtstärke
Während die Länge der Dunkelphasen fast allgemein als einer der entscheidenden Faktoren bekannt ist, um Cannabis-Pflanzen zur Blüte zu bringen, ist die Kenntnis von der Bedeutung der Lichtstärke unter weniger erfahrenen Anbauern noch nicht so verbreitet. Vereinfacht ausgedrückt fördert das intensive Tageslicht die Photosynthese der Pflanzen, bei der der für das Wachstum der Pflanze benötigte Zucker produziert wird, während ununterbrochene Dunkelheit die Produktion und Freisetzung des Blütenbildungshormons Florigen ermöglicht, ohne das die Cannabis-Pflanze einfach nicht zur Blüte kommt.
Daher ist die Erhöhung der Lichtstärke eine wichtige Option zur Optimierung der Erntemenge. Die typische Beleuchtung beim Anbau in geschlossenen Räumen besteht aus 600 Watt-Natrium-Hochdrucklampen (HPS-Lampen). Werden diese gegen 1.000 Watt-Lampen ausgetauscht, steigt die für die Pflanzen verfügbare Lichtmenge von etwa 90.000 bis auf 135.000 Lumen. Einige Anbauer berichten, dass sich ihre Ernte nach dem Wechsel zu 1.000 Watt-Lampen nahezu verdoppelt habe. Es ist aber auch möglich, statt einer 600 Watt-Lampe einfach zwei zu benutzen, was ebenfalls zu einer höheren Lichtmenge führt.
600 Watt- oder 1.000 Watt-Lampen?
Der Streit, ob zwei 600 Watt-Lampen besser sind als eine 1.000 Watt-Lampe, wird in der wachsenden Community immer noch geführt. Viele meinen, das Lumen pro Watt-Verhältnis sei bei 600 Watt-Lampen vorteilhafter, was in der Vergangenheit sicher richtig war, heute aber kaum noch zutrifft, da inzwischen auch hocheffiziente 1.000 Watt-Lampen entwickelt und vertrieben werden. Andere weisen darauf hin, dass die bei 1.000 Watt-Lampen höhere Lichtdurchdringung diese weit überlegen macht, auch unter Berücksichtigung aller anderen Faktoren. Wie immer, sind auch hier Versuche mit der Veränderung der einzelnen Variablen der beste Weg, um herauszufinden, was für Ihre individuelle Anbausituation das Richtige ist.
Ein entscheidender Punkt, den man bei einer Erhöhung der Lichtstärke keinesfalls vergessen darf, ist aber, dass fast alle anderen Variablen entsprechend angepasst werden müssen. So geben 1.000 Watt-Lampen weit mehr thermische Energie ab als 600 Watt-Lampen, sodass verschiedene Änderungen vorzunehmen sind, damit im Anbauraum alles im Lot bleibt. Die Verwendung luftgekühlter Rohre zur Ableitung erhitzter Luft direkt aus dem Anbauraum ist eine denkbare Option, der Einbau eines stärkeren Abluftventilators eine andere. Damit Probleme mit zu hoher Wärme mit Sicherheit vermieden werden, kann auch die Investition in ein hochwertiges, intensives LED-Lichtsystem einen geeigneten Schritt darstellen, der auch Ihre Stromrechnung um einen erheblichen Betrag reduzieren kann.
CO2-Gas zur Verbesserung der Erträge
Eine weitere interessante Möglichkeit zur Verbesserung der Erträge ist der Einsatz von Kohlendioxidgas (CO2). Es gibt diverse Forschungsprojekte, die nachgewiesen haben, dass eine Anreicherung der Luft mit CO2 zur Verbesserung der Erträge bei verschiedenen Nutzpflanzen führt, auch bei Cannabis. Die verfügbare Literatur empfiehlt meistens eine CO2-Konzentration von 1.500 Parts per Million (PPM), um messbare Vorteile zu generieren. Höhere Konzentrationen können dagegen wieder nachteilig wirken, und geringere Konzentrationen haben keinen messbaren Effekt.
Der Einsatz von CO2-Gas geht ebenfalls mit erhöhten Temperaturen im Anbauraum einher und ist daher eine Überlegung wert, wenn man ohnehin auf eine stärkere Beleuchtung umstellen möchte. Pflanzen, die in einer mit CO2-angereicherten Atmosphäre wachsen, können höhere Temperaturen als normalerweise vertragen, und da CO2 auch ein essenzieller Stoff für die Photosynthese ist, ist die Anhebung seiner Konzentration in der Luft zeitgleich mit einer stärkerenr Beleuchtung eine naheliegende Überlegung. Mehr Licht plus mehr CO2 ergibt mehr Photosynthese, und damit wird auch mehr Zucker produziert, der das Wachstum der Pflanzen vorantreibt.
Selektiver Rückschnitt und Erziehung der Pflanzen zur Erhöhung der Lichtdurchdringung
Ein anderer wichtiger Aspekt zur Verbesserung der Erträge ist die Optimierung der Lichtausbeute und -durchdringung, und einer der einfachsten Wege hierzu ist, die Pflanze dementsprechend zu erziehen und selektiv zurückzuschneiden. Wenn sich die Pflanzen noch in der Phase des vegetativen Wachstums befinden, kann man hierfür die Technik des Supercroppings einsetzen. Eine andere Technik bedient sich des “Toppings”, also des Abschneidens der Spitze des Haupttriebes, sodass die nächsten beiden Seitentriebe die „Haupt-„triebe werden. Wird dies jede Woche wiederholt, sollten in der Zeit, in der die Blüte beginnt, mindestens doppelt so viele Triebspitzen wie normalerweise vorhanden sein, sodass die Blüten mehr Platz haben, um sich zu entwickeln. Die Nutzung von Bändern und Spalieren kann ebenfalls dabei helfen, die Triebspitzen in einem gleichmäßigen Abstand zu halten, sodass sie auch gleichmäßig mit Licht versorgt werden.
Die Versorgung mit Licht ist von großer Bedeutung, wenn man versucht, eine maximale Erntemenge zu erzielen. Um sicherzustellen, dass so viel Licht wie möglich auf die Pflanzen trifft, können die größeren Blattwedel mit Voranschreiten der Blütephase allmählich zurückgeschnitten werden. Und weil die Lichtdurchdringung bei den meisten Indoor-Beleuchtungssystemen ab einer Entfernung von etwa 30 cm von der Lampe stark zurückgeht, kann es auch ratsam sein, die meisten der niedriger sitzenden Blätter und Stiele ganz abzuschneiden, da die Energie, die die Pflanze für diese verwendet, in einem höher liegenden Teil der Pflanze viel besser genutzt werden kann.
- Disclaimer:Die Gesetze und Vorschriften zum Cannabisanbau sind von Land zu Land unterschiedlich. Sensi Seeds rät Ihnen daher dringend, Ihre lokalen Gesetze und Vorschriften zu befolgen. Handeln Sie nicht im Widerspruch zum Gesetz.
Ich frage mich wieviel Platz, pflanzen und welche Techniken man am besten anwenden sollte im 1000g zu ernten wieviele 600w Lampen pro Quadratmeter oder doch eine 1000w lampe
Ich bin relativ neu im growen bis jetzt ein kleiner grow auf 100×100×180 cm mit LST und akzeptablem ertrag von 236g und überlege auf ein größeres Zelt umzurüsten
ich muss ganz erlich sagen das ich mir die indoor zucht schwerer vorgestellt habe ich habe bereits mit einer einfachen 400 watt combi lampe sehr gute erträge erzielt und versuche mich im zweiten indoor versuch mit einem scrog ( gleiche genetik um den direkten vergleich zu haben) und etwas bessere technick (mh-licht gute philips lampe und bin gespannt wie es wird habe aber vollkomen gesunde pflanzen ( wihte label purple haze nur zu empfelen für einsteiger und bestellt bei sensi ) aber man wächst mit seinen aufgaben ansonsten wünsch ich einen grünen daumen =)