Die Wachstumsphase von Cannabis verstehen und optimieren

Zwei Cannabispflanzen wachsen in den schwarzen Töpfen vor schwarzem Hintergrund

Die Wachstumsphase von Cannabis ist eine der wichtigsten Phase im Lebenszyklus von Gras. Sie folgt auf die Sämlingsphase, also nachdem sich die Pflanze aus ihrer Schale gelöst und die Wurzelbildung begonnen hat. Wenn Sie die richtigen Methoden und Techniken kennen, können Sie dafür sorgen, dass Ihre Pflanze wunschgemäß gedeiht und eine reiche Ernte abwirft.

Doch bevor wir auf die Einzelheiten des richtigen Pflegeansatzes eingehen, sollten Sie die Grundlagen verstehen und nachvollziehen können, warum die vegetative Phase von Cannabis so wichtig ist.

Warum erfolgreiche Grower der vegetativen Phase höchste Priorität einräumen

Cannabis-Pflanzen machen während der gesamten Wachstumsphase entscheidende Entwicklungen durch, denen Züchter besondere Aufmerksamkeit schenken. Blätter und Zweige wachsen in Schüben, während die Struktur der Pflanze sichtbar wird. Die Wurzeln bilden ein ausgedehntes Netzwerk im Boden und sorgen dafür, dass die Pflanze Wasser, Sauerstoff und Nährstoffe aufnehmen kann. So wird eine starke Grundlage für die Blütephase geschaffen.

Sobald der Sämling fünf bis sieben Sätze spitzer Blätter entwickelt hat, können Sie davon ausgehen, dass die Wachstumsphase der Cannabis-Pflanze begonnen hat.

Die Vegetation bei Cannabis-Pflanzen beginnt in der Regel in der dritten oder vierten Wachstumswoche. Im weiteren Verlauf des Zyklus werden die Pflanzen größer und voller. Sie können auch mit einem seitlichen Wachstum rechnen, wodurch die Pflanzen buschiger erscheinen. Die Pflanzen fangen an, weiße Blütenstempel zu bilden, die auf ihr Geschlecht hinweisen können. Mit Sicherheit lässt sich das Geschlecht aber erst nach einer Weile bestimmen.

In der vegetativen Phase ist die Pflanze am einfachsten zu manipulieren. Züchter bringen ihre geliebten Pflanzen in dieser Phase in die gewünschte Form, doch dazu später mehr.

Die Wachstumsphase von autoflowering und photoperiodischen Pflanzen im Vergleich

Photoperiodische Cannabis-Pflanzen benötigen während der Vegetationsphase eine bestimmte Menge an Licht, um die Blüte einzuleiten, wie Sie in den folgenden Abschnitten erfahren werden.

Autoflowering Pflanzen auf der anderen Seite blühen unabhängig vom Beleuchtungsplan. Mit anderen Worten sind sie selbstblühend. Der ideale Lichtzyklus während der vegetativen Phase von selbstblühenden Pflanzen beträgt 20 Stunden Licht und vier Stunden Dunkelheit.

Im Gegensatz zu photoperiodischen Sorten benötigen autoflowering Sorten nur wenig Aufmerksamkeit. Sie reagieren im Allgemeinen nicht gut auf HST (High-Stress-Training). Allerdings kann durch gezieltes Trimmen oder LST (Low-Stress-Training) in den ersten fünf Wochen der Ertrag maximiert und das Risiko von Schimmelbildung verringert werden. 

Die pflegeleichte Eigenschaft selbstblühender Cannabis-Pflanzen machen sie zu einer interessanten Option für Anfänger, die keine oder nur wenig Erfahrung haben. Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass diese Pflanzen tendenziell kleiner sind als photoperiodische Pflanzen. Im Innenbereich erreichen sie eine durchschnittliche Höhe von bis zu 105 cm, im Außenbereich sind es bis zu 125 cm. Photoperiodische Pflanzen können im Freien bis zu 200 cm und im Innenbereich bis zu 125 cm groß werden.

Wenn Sie gerade erst mit dem Cannabis-Anbau beginnen, sind autoflowering Pflanzen eine solide Wahl. Es mag Nachteile geben, Sie können aber Erfahrung aufbauen, die für die Anwendung von fortgeschrittenen Anbautechniken essenziell ist.

Die vegetative Wachstumsphase von Cannabis aus wissenschaftlicher Sicht

Jetzt wird es ein bisschen schulmäßig, aber um ein tiefes Verständnis für das Thema zu erlangen, ist es wichtig, die wissenschaftlichen Aspekte hinter der Wachstumsphase zu verstehen. Und keine Sorge, die folgenden Informationen sind leicht verdaulich.

Photosynthese einfach erklärt

Ein Cannabissämling, der unter dem gelben Licht aus dem Boden wächst

In der Wachstumsphase betreibt Cannabis Photosynthese zur Energiegewinnung. Dies ist ein entscheidender Aspekt, der den Gesundheitszustand der Pflanze während ihres Wachstums bestimmt.

Der Prozess funktioniert wie folgt: Licht von der Sonne oder einer künstlichen Quelle wird von Chlorophyllmolekülen, den Chloroplasten, absorbiert, sobald es auf die Blätter trifft. Anschließend wird es in chemische Energie umgewandelt, die im Blatt gespeichert wird.

Diese gespeicherte Energie wird später dazu verwendet, Wassermoleküle zu spalten und sie in Sauerstoff und Wasserstoff umzuwandeln. Wenn der Sauerstoff in die Atmosphäre abgegeben wird, verbindet sich der Wasserstoff mit Kohlendioxid zu Glukose, die der Pflanze weitere Energie für ein gesundes Wachstum liefert.

Die Photosynthese erzeugt Energie und trägt zur Homöostase bei, indem sie überschüssigen Sauerstoff und Wasserstoff freisetzt.

Mit diesem Wissen können wir die natürlichen Prozesse der Natur zum Vorteil der Pflanze nutzen. Das bringt uns zum folgenden Abschnitt, der die wesentlichen Faktoren für die richtige Pflege während der Wachstumsphase behandelt.

Richtige Pflege während der Wachstumsphase: Darauf kommt es an

Jeder Grower muss auf die folgenden wesentlichen Punkte achten: Lichteinwirkung, Wasser- und Nährstoffgehalt, Luftfeuchtigkeit und Temperatur sowie Schädlingsbekämpfung, die in diesem Abschnitt ausführlich behandelt werden. Wir gehen auch auf das Umtopfen ein, ein notwendiger Schritt, um das Wurzelwachstum zu fördern und die Nährstoffaufnahme zu verbessern.

1. Lichteinwirkung in der Vegetationsphase

Ein im Freien wachsender Cannabissämling und der Sonnenuntergang hinter der Pflanze

In der Wachstumsphase benötigen Cannabis-Pflanzen am meisten Licht. Egal, ob sie drinnen oder draußen angebaut werden, ihre Pflanzen brauchen täglich mindestens 13 Stunden Licht. Für optimale Ergebnisse empfehlen Experten jedoch zwischen 18 und 24 Stunden. Für photoperiodische Pflanzen sind 18 Stunden Licht und sechs Stunden Dunkelheit die ideale Menge an Licht.

Die photosynthetische Photonenflussdichte (PPFD), d. h. die Lichtmenge, die auf die Pflanze trifft, ist entscheidend für die Maximierung der Photosynthese-Leistung. Wissenschaftliche Studien empfehlen in der vegetativen Phase einen PPFD-Wert von 400 bis 600, den Züchter besser kontrollieren können, wenn sie in Innenräumen mit künstlicher Beleuchtung anbauen. Dazu später mehr.

Die Art der Sorte spielt auch eine Rolle bei der Bestimmung, wie viel Licht Ihre Pflanzen benötigen. Für die vegetative Phase von autoflowering Cannabis müssen Sie keine Änderungen vornehmen, da es von selbst blüht. Bei photoperiodischem Cannabis müssen Sie den Beleuchtungsplan auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umstellen, um die Blüte einzuleiten.

2. Bewässerung in der Vegetationsphase

Eine Draufsicht auf einen Cannabissämling mit Tröpfchen auf seinen Blättern

Lassen Sie uns zunächst über die Bewässerungsmenge sprechen. Wie bereits erwähnt, finden die Wachstumsschübe während der vegetativen Phase im Lebenszyklus von Cannabis statt. Das heißt, dass die Pflanzen während der Wachstumsphase viel Wasser benötigen.

Eine Überwässerung ist jedoch ein Problem, das Sie als Züchter unbedingt vermeiden müssen. Dadurch kann den Wurzeln die Luft entzogen werden, wodurch sie verfaulen. Das wirft eine wichtige Frage auf: Wie viel Wasser reicht während der vegetativen Phase von Cannabis aus?

Hier eine Faustregel, über die sich die meisten Experten einig sind: In der Wachstumsphase sollte alle zwei bis drei Tage gegossen werden, vor allem während der Wachstumsperiode, die normalerweise im zweiten und dritten Quartal des Jahres stattfindet. Was die Bewässerungsmenge betrifft, so sollten Sie anfangs nur eine kleine Menge von bis zu 250 ml pro Tag gießen und diese mit fortschreitendem Stadium auf 1000 ml erhöhen.

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Pflanzen nicht ertrinken bzw. ersticken. Mit diesem Profitipp bleiben Sie auf der sicheren Seite: Die nächste Bewässerungsrunde erfolgt erst, wenn sich die Erde nach der ersten Runde trocken anfühlt. Tun Sie dies, bis Sie die empfohlene Tagesmenge erreicht haben.

Die Wasserqualität ist ein weiterer wichtiger Faktor, der berücksichtigt werden muss. Zum einen spielt der pH-Wert eine Rolle, wobei der Konsens bei 6 bis 7 liegt. Für den Anbau im Boden ist 6,5 der empfohlene Wert.

Leitungswasser ist in der Regel akzeptabel, solange es frei von Kalzium und Chlor ist, um die Pflanzen nicht zu schädigen. Erfahrene Züchter und Cannabis-Kenner raten jedoch im Idealfall zur Verwendung von gereinigtem Umkehrosmosewasser oder aufgefangenem Regenwasser.

3. Nährstoffe/Dünger in der Vegetationsphase

Eine Draufsicht auf einen Cannabissämling und eine Person, die einen Erdklumpen hält

Genau wie Menschen brauchen Cannabis-Pflanzen für ein optimales Wachstum Nährstoffe. In diesem Fall sind es drei primäre Makronährstoffe: Stickstoff, Kalium und Phosphor.

Stickstoff unterstützt die Photosynthese, während Phosphor zu einer effizienten Energiespeicherung, Wurzelentwicklung und zum Stoffwechsel beiträgt. Kalium hingegen verleiht der Pflanze eine gesunde Farbe und ausgeprägte Aromen. Darüber hinaus fördert es das Wachstum.

Hinzu kommen die ergänzenden Nährstoffe: Kalzium zur Regulierung des Salzgehalts im Boden, Magnesium zur Unterstützung des Kohlenhydratstoffwechsels und Schwefel zur Bildung von Chlorophyll, sowie Vitamine und Aminosäuren zur Bekämpfung von Krankheiten.

Die optimale Zufuhr von Nährstoffen während der Wachstumsphase von Cannabis hängt davon ab, wie weit die Pflanze in dieser Phase fortgeschritten ist. Zu Beginn empfehlen Experten die Verwendung organischer Düngemittel mit einem niedrigeren Stickstoff-Phosphor-Kalium-Verhältnis (NPK) von 2:1:2.

Wenn es um die genaue Zusammensetzung geht, raten Experten zu 200 Teilen pro Million (PPM) Stickstoff, 120 ppm Phosphor und 200 bis 250 ppm Kalium. Der empfohlene Zeitpunkt für die Düngung ist in der Regel nach dem Umtopfen.

Das Verhältnis erhöht sich, wenn die Pflanzen die sechste Woche erreichen, um die Blattentwicklung zu fördern. Zu diesem Zeitpunkt beträgt das empfohlene NPK-Verhältnis 10:5:7. In der letzten Woche der Wachstumsphase wird das Ganze leicht abgesenkt auf ein ausgewogenes Verhältnis von 7:7:7.

4. Luftfeuchtigkeit und Temperatur

Eine Cannabispflanze und eine Person in schwarzen Handschuhen, die ein digitales Thermometer und ein Hydrometer in der Hand hält

Die relative Luftfeuchtigkeit (RH) misst die Menge des Wasserdampfs in der Luft. Die Aufrechterhaltung einer angemessenen Menge wirkt sich auf den Ertrag während der Ernte aus und verhindert Schimmelbildung.

Die Messung der idealen relativen Luftfeuchtigkeit hängt von der Umgebung ab, an die die Pflanzen gewöhnt sind. Pflanzen, die in wärmeren Klimazonen wachsen, bevorzugen höhere Werte, während für Pflanzen in kälteren Regionen das Gegenteil gilt.

In der Regel wird empfohlen, während der Wachstumsphase eine moderate Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70 % aufrechtzuerhalten. Nässe und Feuchtigkeit sind entscheidend. Zu viel Feuchtigkeit bedeutet, dass die Luftfeuchtigkeit wahrscheinlich höher ist als nötig.

Da in dieser Phase die Wurzelentwicklung beginnt, steigt die Wasseraufnahme. Daher sollte die empfohlene Luftfeuchtigkeit jede Woche um 5 % reduziert werden.

Gleichzeitig muss die Temperatur kontrolliert werden, um die Stoffwechselrate zu steuern. Es ist ideal, die Temperaturen tagsüber zwischen 22 und 28 °C und nachts zwischen 18 und 22 °C zu halten.

5. Schädlingsprävention und -bekämpfung

Ein von Spinnmilben befallenes Cannabisblatt

Wer Pflanzen anbaut, muss mit Schädlingen rechnen. Die Gefahr eines Schädlingsbefalls ist auch beim Cannabis-Anbau unvermeidlich.

Weiße Fliegen, Spinnmilben, Trauermücken und Blattläuse sind häufige Schädlinge, die Cannabis-Züchtern Kopfschmerzen bereiten. Diese kleinen Plagegeister vermehren sich schnell, gedeihen in feuchten Umgebungen und greifen entweder die Pflanzen an oder beeinträchtigen die Boden- und Wurzelqualität.

Wie immer ist Vorbeugung die beste Strategie. Lassen Sie es gar nicht so weit kommen, dass Ihre Pflanzen beschädigt werden und Sie sich mit den Folgen eines Schädlingsbefalls auseinandersetzen müssen. Besonders in der Wachstumsphase ist es wichtig, ein gesundes Wachstum der Jungpflanzen und letztendlich eine reiche Ernte sicherzustellen.

Zunächst einmal ist eine hygienische Wachstumsumgebung wichtig – das sollte sowieso selbstverständlich sein. Beseitigen Sie sofort abgestorbenes Pflanzenmaterial, Abfälle und Unkraut, das nichts mit Ihrem Lieblingsgras zu tun hat. Als Nächstes sollten Sie die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur im Griff behalten, um die Feuchtigkeitsbildung zu regulieren.

Schädlingsbekämpfungsmittel bzw. Pestizide dürfen nur als letztes Mittel eingesetzt werden. Wählen Sie biologische Produkte wie Neemöl und Spinosad. Eine weitere natürliche Möglichkeit ist der Einsatz von Raubinsekten. Marienkäfer, Raubmilben und Florfliegen machen Jagd auf Spinnmilben und Blattläuse und helfen so, Ihre Pflanzen schädlingsfrei zu halten.

6. Umpflanzen/Umtopfen

Eine Person in schwarzen Handschuhen hält die Erde mit der Cannabispflanze

Beim Umpflanzen handelt es sich um den Vorgang, bei dem Cannabis-Pflanzen von einem Behälter oder Zuchtmedium in ein anderes überführt werden. Dadurch kann Ihr Gras ein stärkeres Wurzelsystem entwickeln, das letztendlich eine bessere Nährstoffaufnahme fördert. Außerdem brauchen Ihre Pflanzen genug Platz, weil es sonst zu einem verkümmerten Wachstum kommen kann.

Die vegetative Wachstumsphase ist der beste Zeitpunkt zum Umpflanzen, weil sich dann bereits ein solides Wurzelsystem entwickelt hat.

In der Regel wir das Umtopfen in vier Schritten durchgeführt.

  1. Wählen Sie den bevorzugten Behälter und das vorgesehene Zuchtmedium aus. Erfahrene Cannabis-Grower empfehlen die Verwendung von Fasern als Material, da diese sich mit der Zeit zersetzen und die natürliche Ausbreitung der Wurzeln ermöglichen. Erde ist nach wie vor das bevorzugte Zuchtmedium, weil sie überall erhältlich und einfach zu verwenden ist und Nährstoffe, Sauerstoff und Wassereinlagerungen ausgleichen kann.
  2. Entwurzeln Sie Ihre Pflanze. Gehen Sie dabei vorsichtig vor. Erfahrene Züchter empfehlen, die Pflanze zunächst zu gießen, um den Boden aufzulockern und die Wurzeln zu entlasten. Sobald die Erde feucht genug ist, drehen Sie den alten Behälter um, damit die Pflanze auf natürliche Weise herausgleiten kann.
  3. Setzen Sie die Pflanze in den neuen Behälter um. Dazu graben Sie erst ein Loch, das groß genug für den Wurzelballen ist und platzieren Ihre Pflanze darin. Füllen Sie das Loch mit dem gewählten Zuchtmedium und achten Sie darauf, dass das Ganze dicht genug ist, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.
  4. Pflege nach um Umpflanzen: Das neue Pflanzgefäß sollte idealerweise an einem Ort stehen, der ausreichend Wasser, Sonnenlicht sowie die richtige Luftfeuchtigkeit und Temperatur bietet.

Indoor-Anbau vs. Outdoor-Anbau

Beim Cannabis-Anbau spielen die Umgebungsfaktoren eine Schlüsselrolle. Indoor- und Outdoor-Züchter gehen unterschiedlich vor, weil die Pflanzen beim Außenanbau mehr Platz zum Wachsen haben, aber die Umgebungsfaktoren im Gegensatz zum Innenanbau nicht kontrolliert werden können.

Im folgenden Abschnitt werden wir die Unterschiede zwischen dem Anbau während der vegetativen Phase in Innenräumen und im Freien näher beleuchten.

Die Wachstumsphase beim Indoor-Anbau

Cannabispflanzen wachsen drinnen in einem Growzelt

Der Cannabis-Anbau in Innenräumen lässt Züchtern mehr Freiheit hinsichtlich Lichteinwirkung, Wassermenge, Luftfeuchtigkeit und Temperaturregelung, auf die wir uns in diesem Abschnitt konzentrieren werden. Indoor-Züchter können diese Umgebungsfaktoren kontrollieren, entsprechend können sie das ganze Jahr über Cannabis anbauen.

Lichteinwirkung

Experten empfehlen die Verwendung von LED-Lampen, da diese im Vergleich zu anderen künstlichen Lichtquellen das Sonnenlicht am besten simulieren können. Die Positionierung ist wichtig: Viele erfahrene Züchter raten, die Lampen entweder unter dem Blätterdach oder an der Seite der Pflanze zu platzieren. So wird sichergestellt, dass jeder Teil der Pflanze ausreichend Licht erhält, um ein gesundes Wachstum und maximale Erträge zu erzielen.

Bewässerung

Ein automatisches Tropfbewässerungssystem ist die beste Lösung für den Innenanbau. Es ermöglicht eine effiziente Nährstoffzufuhr und sorgt für ein Gleichgewicht, das die Chancen auf eine gesunde Ernte erhöht. Tropfbewässerungssysteme funktionieren auch auf kleinem Raum, was sie zu einer flexiblen Option macht, wenn Sie nur eine kleine Anbaufläche zur Verfügung haben.

Luftfeuchtigkeit

Luftbefeuchter sind für die Regulierung der Luftfeuchtigkeit in einem Grow-Room unerlässlich. Als Richtwert gilt, dass kleinere Geräte am besten für Räume bis zu 30 m² geeignet sind. Mittlere Luftbefeuchter passen am besten in Anbauräume bis zu 45 m². Größere Befeuchter eignen sich für Räume mit einer Größe von bis zu 90 m².

Temperaturregelung

HLK-Systeme (Heizung, Lüftung und Klimatisierung) sind die beste Lösung, um die Temperatur zu regulieren. In diesem Fall messen Sie die BTUs (Britische Wärmeenergie) als Referenz dafür, welches Gerät Sie kaufen sollten. Bei den genauen Abmessungen benötigt ein 30 m² großer Grow-Room etwa 7.000 BTUs pro Stunde. Ein 45 m² großer Raum benötigt typischerweise 12.000 BTUs pro Stunde, während ein 90 m² großer Raum etwa 18.000 BTUs benötigt.

Die Wachstumsphase beim Outdoor-Anbau

Wenn Sie im Freien anbauen, haben Sie die Natur und in den meisten Fällen auch den Platz auf Ihrer Seite. Daher ist der Ansatz etwas anders. Zwar hat man weniger Kontrolle über die eben erwähnten Wachstumsfaktoren, aber im Gegensatz zum Innenanbau ist der Anbau im Freien in der Regel weniger kostspielig, da keine zusätzlichen Geräte erforderlich sind.

Lichteinwirkung

Wie beim Indoor-Anbau kommt es auch beim Outdoor-Anbau von Cannabis auf die richtige Positionierung der Pflanzen an. Wählen Sie denjenigen Platz in Ihrem Garten aus, an dem die Pflanzen die meiste Sonne abbekommen. Ein angemessener Abstand zwischen den Pflanzen ist ebenfalls wichtig.

Bewässerung

Regen ist eine der zuverlässigsten Wasserquellen für den Anbau im Freien. Sie können jedoch auch ein Tropfbewässerungssystem verwenden, um Ihre Pflanzen ausreichend mit Wasser zu versorgen. Das Praktische an diesen Systemen ist, dass es sie in automatisierten Varianten gibt, sodass beschäftigte Züchter sich nicht kontinuierlich um die Bewässerung kümmern müssen.

Luftfeuchtigkeit und Temperaturregelung

Beim Anbau im Freien lässt sich die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur nicht regulieren oder kontrollieren, Sie können aber Ihre Strategie anpassen. Zum einen können Sie größere Behälter verwenden, um die Pflanzen in den heißen Monaten kühl zu halten. Oder Sie verwenden Kieselsäurepräparate, um die Pflanzen hitzebeständiger zu machen.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, entscheiden Sie sich am besten für Cannabis-Sorten, die zum Wetter in Ihrer Region passen. Shiva Skunk und Afghani #1 beispielsweise haben keine Mühe mit Hitze, während Jamaican Pearl und Sensi Skunk auch in kalten Umgebungen gedeihen.

5 häufige Anbaufehler in der Wachstumsphase

Da das vegetative Stadium eine entscheidende Wachstumsphase ist, können Fehler kostspielig sein. Wenn Sie die häufigsten Fehler kennen, ersparen Sie sich eine Menge Ärger und irreparable Folgeschäden.

Eine Cannabispflanze mit vergilbten Blättern, die in einem schwarzen Topf wächst

1. Verwendung falscher Düngemengen

Weiter vorne im Artikel haben wir die richtigen Nährstoffmengen für Ihre Pflanzen erwähnt. Die Einhaltung dieser Angaben ist von entscheidender Bedeutung, um eine Überdüngung oder einen Nährstoffmangel zu vermeiden, die sich beide negativ auf das Wachstum und die Erträge auswirken.

Wie wissen Sie also, ob Ihre Pflanzen unter Überdüngung oder Nährstoffmangel leiden? Da die Blütenentwicklung in der Wachstumsphase noch nicht begonnen hat, müssen Sie sich die Blätter ansehen. Achten Sie auf Anzeichen von Verbräunung an den Spitzen. Diese Verfärbung wird auch als Blattverbrennung bezeichnet.

Cannabis-Pflanzen, die an einem Nährstoffmangel leiden, zeichnen sich durch eine Blattverfärbung aus, ähnlich wie bei einer Überdüngung. Sie werden ein verkümmertes Wachstum feststellen, was in der Regel auf einen Mangel an Phosphor hinweist.

2. Falscher pH-Wert

Die pH-Werte beim Cannabis-Anbau beziehen sich auf den Säuregrad des gewählten Zuchtmediums. Wenn man diese Werte unter Kontrolle hält, erhöht sich die Chance auf hohe Erträge und ein gesundes Wachstum.

Die pH-Werte reichen von null bis 14, wobei der niedrigste Wert der sauerste ist. Je höher, desto alkalischer. Die meisten erfahrenen Grower empfehlen, den pH-Wert in der Wachstumsphase zwischen 6 und 7 zu halten.

Dieser Bereich ist der Sweet Spot. Er ermöglicht eine optimale Aufnahme aller drei benötigten Nährstoffe. Mit fortschreitendem Wachstum steigen die pH-Werte allmählich an.

3. Suboptimale Abstände

Cannabis-Pflanzen brauchen in der Wachstumsphase ausreichend Platz, damit sie optimal Nährstoffe aufnehmen können. Wenn sie zu dicht beieinanderstehen, können die Wurzeln und Blätter nicht das Beste aus Dünger, Wasser, Licht und Kohlendioxid herausholen.

Als Faustregel empfehlen Experten einen Abstand von 0,4 bis 0,9 Meter zwischen den Pflanzen. Wenn Sie drinnen anbauen, müssen Sie Ihre Pflanzen gegebenenfalls verpflanzen oder die Anzahl der Pflanzen reduzieren, um das begrenzte Platzangebot zu nutzen.

4. Vernachlässigung der Schädlingsbekämpfung

Viele Grower sind so beschäftigt, dass sie ungewollt die Schädlingsbekämpfung vernachlässigen. Entweder hinterlassen sie den Raum dreckig oder sie vergessen, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Ehe sie sich versehen, haben sich Spinnmilben bereits über Ihre Pflanzen hergemacht.

Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre geliebten Pflanzen regelmäßig zu untersuchen und beschädigte Teile zu entfernen, um eine Schädlingsausbreitung auf die gesamte Pflanze zu verhindern. Es zahlt sich aus, für eine saubere und ordentliche Umgebung sowie auf Hygiene zu achten, z. B. durch Händewaschen.

Diese einfachen Maßnahmen können Sie vor den Folgen eines Schädlingsbefalls bewahren.

5. Kenntnislücken und mangelnde Vision

Beim Cannabis-Anbau gibt es einige wichtige Erfolgsfaktoren, doch gerade bei der Pflege kommt es auch auf die Details an.

Viele Anfänger begehen den verheerenden Fehler, mit dem Anbau zu beginnen, ohne sich vorher zu informieren und entsprechend vorzubereiten. Es wichtig, die Grundlagen des Lebenszyklus der Pflanze, der Photosynthese und all der zuvor genannten Punkte zu verstehen.

Glücklicherweise ist das Internet eine wahre Fundgrube für Informationen. Sie können sich auch an erfahrene Züchter wenden, um Anregungen, Wissen aus erster Hand sowie Tipps und Tricks zu erhalten. Darüber hinaus finden Sie auch in unserem Blog viel Wissenswertes. 

5 häufig gestellte Fragen über den Anbau von Weed in der vegetativen Phase

Für viele Anbauer ist die Wachstumsphase von Cannabis die schwierigste Phase. Im folgenden Abschnitt gehen wir auf einige häufig gestellte Fragen ein, damit Sie typische Fehler vermeiden und eine tolle Ernte einfahren können.

Ein Cannabissämling, der im schwarzen Topf vor schwarzem Hintergrund wächst
Welche anderen Zuchtmedien gibt es außer Erde?

Kokosfaser ist eine der Optionen, die Sie verwenden können. Sie eignet sich gut, um den pH-Wert im Gleichgewicht zu halten, was für die vegetative Phase von Cannabis wichtig ist. Außerdem ist sie ein guter Wasserspeicher. Wenn Sie Wert auf Umweltfreundlichkeit legen, sollten Sie sich diese nachhaltige Option definitiv genauer ansehen.
Perlit ist eine weitere hervorragende Option, da es für eine gute Entwässerung und Luftverteilung sorgt, was in der Wachstumsphase entscheidend ist.
Einige erfahrene Züchter verwenden Steinwolle als Zuchtmedium. Sie ermöglicht nicht nur eine gute Wurzelentwicklung, sondern gleicht auch den Nährstoffgehalt aus und verhindert Staunässe. Ferner ist Steinwolle steril genug, um Schädlinge abzuwehren.

Welche Topfgröße wird beim Anbau von Cannabis empfohlen?

Im Allgemeinen werden für den Indoor-Cannabis-Anbau kleinere Töpfe verwendet als für den Outdoor-Anbau.
Im Innenbereich: In der frühen Vegetationsphase, wenn die Pflanzen eine Höhe von 15 bis 30 cm erreicht haben, beträgt die empfohlene Topfgröße 2 bis 4 Liter. Wenn das Wachstum 60 cm erreicht, erhöht sich die empfohlene Topfgröße auf etwa 10 bis 20 Liter, je nachdem, wie viel Platz Sie in Ihrem Grow-Room haben. Es kann hilfreich sein, vor der Blüte in größere Töpfe zu investieren (bis zu 30 Liter).
Von der Verwendung größerer Töpfe wird abgeraten, da mehr Erde mehr Wasser speichert – möglicherweise sogar mehr als die Wurzeln aufnehmen können, was zu Wurzelfäule führen kann.
Im Freien werden größere Töpfe verwendet, z. B. ein 4-Liter-Topf nach der Sämlingsphase, 20- bis 25-Liter-Töpfe während der Wachstumsphase oder sogar 40-Liter-Töpfe vor der Blüte.

Wie weiß ich, ob meine Cannabis-Pflanze weiblich ist?

Die meisten Züchter bauen Cannabis an, um Blüten zu ernten. Für diesen Zweck kommen nur weibliche Pflanzen infrage. Weibliche Pflanzen entwickeln zwei haarähnliche Strukturen, die Narben/Stigmen oder Pollenfänger genannt werden. Sie sind in der Regel weiß, aber einige entwickeln gelbe und rote Farbtöne.
Männliche Pflanzen hingegen haben winzige Pollensäcke in den Knoten, dem Bereich, wo Stängel und Blatt aufeinandertreffen. Männliche Pflanzen sollten während des vegetativen Stadiums entfernt werden, da sie aufgrund ihrer Samenbildung die Gesamtqualität des Endprodukts beeinträchtigen können.

Wie lange dauert die Wachstumsphase?

Bei photoperiodischen Pflanzen kann die Wachstumsphase zwischen 3 und 16 Wochen dauern. Die Dauer hängt von der Umgebung ab und davon, ob Sie die Pflanzen mit ausreichend Licht, Wasser, Nährstoffen und all den anderen im vorherigen Abschnitt genannten wichtigen Dingen versorgt haben.
Wann Sie in die Blütephase übergehen, hängt von dem Platz und der Zeit ab, die Sie zur Verfügung haben, und von den Ergebnissen, die Sie anstreben. Wenn Sie kleinere Pflanzen und eine schnellere Entwicklung bevorzugen, können Sie früher in die Blütephase wechseln. Wenn Ihr Ziel jedoch darin besteht, möglichst große Pflanzen anzubauen und maximale Erträge zu erzielen, sollten Sie die vegetative Phase verlängern.
Einige Züchter entscheiden sich dafür, die vegetative Phase noch weiter zu verlängern, vor allem dann, wenn sie Klone nehmen wollen.

Woran erkennt man, dass die Pflanzen bereit für den Übergang von der Wachstumsphase zur Blütephase sind?

Vorblüten, d. h. unterentwickelte Blüten, die in den Knoten erscheinen, sind das deutlichste sichtbare Zeichen dafür, dass die Pflanze bereit für den Übergang ist.
Sie werden Veränderungen in der Größe feststellen. Die Pflanze wird jede Woche weniger hoch und wächst horizontal, indem sie mehr Blätter und Zweige entwickelt. Auch die Blattstruktur verändert sich: Einige Blätter werden schmaler, andere haben gezackte Ränder.
Wenn die Pflanze in die Blütephase übergeht, beginnt sie stärker zu riechen. Manche Pflanzen haben einen süßeren, fruchtigen Geruch, während andere eher nach Skunk riechen. Das hängt von der jeweiligen Sorte ab.

Der Übergang zur Blütephase

Normalerweise beginnen die Pflanzen etwa vier bis sechs Wochen nach Vegetationsbeginn in die Blütephase überzugehen. Zu diesem Zeitpunkt machen sich die im obigen Abschnitt erwähnten Anzeichen bemerkbar.

Die Hauptkolabaumpflanze einer Cannabispflanze vor schwarzem Hintergrund

Alles hängt von der Änderung der Lichteinwirkung ab. Der Lichtzyklus sollte von 18 oder 24 Stunden Tageslicht auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umgestellt werden, um die Blüte einzuleiten.

Auch die Nährstoffversorgung sollte angepasst werden. Während der Blütephase benötigen die Pflanzen mehr Kalzium, Magnesium und andere Makronährstoffe, um eine gesunde Blütenentwicklung sicherzustellen.

Fotos der Wachstumsphase pro Woche

Wir haben einige Fotos zusammengetragen, um Ihnen eine klare Vorstellung davon zu geben, wie Cannabis-Pflanzen während jeder Woche der vegetativen Phase aussehen. Eine spürbare Entwicklung beginnt um die dritte Woche herum, wenn die Blätter üppiger werden.

Bis zur vierten Woche sollten Sie die Pflanzen in ein größeres Zuchtmedium umpflanzen, um für ein optimales Wachstum zu sorgen. In der achten Woche sollten Sie eine vollere Blattentwicklung sehen.

Die Entwicklung der Mater Kush-Hanfpflanze vom Sämling bis zum Ende der vegetativen Phase

Eine Einführung in Cannabis-Trainingstechniken

Unter Training versteht man die Beeinflussung/Manipulation des Pflanzenwachstums und der Pflanzenform. Die Anwendung von Cannabis-Trainingstechniken kann dazu beitragen, die Erträge zu maximieren und gleichzeitig die Höhe zu kontrollieren, was besonders beim Indoor-Anbau hilfreich ist.

Die Nahaufnahme der Zweige einer Cannabispflanze zeigt die Low-Stress-Trainingstechnik

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Cannabis-Pflanze zu trainieren. Beim Low-Stress-Training (LST) werden die Stängel gebogen, um ein horizontales Wachstum zu ermöglichen. Supercropping ist eine Stufe höher, bei der man die Stängel in einem extremeren Winkel biegt.

Bei der Screen of Green-Methode (SCROG) wird ein Gitternetz über die Pflanzen gelegt, um ihr Wachstum zu beeinflussen. Einige Verfahren, wie das Topping und Fimming, schädigen die Pflanzen absichtlich.

Eine Zeit des Wachstums

Eine Draufsicht auf eine Cannabispflanze im vegetativen Stadium, die im Topf wächst

Nutzen Sie diesen ausführlichen Artikel als Leitfaden für die vegetative Phase von Cannabis. Er enthält die Schlüsselfaktoren für ein gesundes Wachstum und die Fehler, die Sie vermeiden sollten. Jetzt sind Sie dran – teilen Sie uns Ihre Tipps in den Kommentaren unten mit.

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