Selbst dort wo Cannabis legal ist, darf man in vielen Fällen nur eine beschränkte Anzahl Pflanzen besitzen. Wer trotz dieser Einschränkung seine Ernte maximieren möchte, fährt am besten mit einem Screen of Green. Durch ein einfaches Gitternetz wird das horizontale Wachstum und die Blütenbildung stimuliert. Das Ergebnis: Viele dicke und hochpotente Buds.
Screen of Green (SCROG) bezeichnet eine der effizientesten und produktivsten Methoden, um Cannabis anzubauen. Sie eignet sich für den kleinen Homegrower ebenso wie für den professionellen Anbauer. Im Kern geht es darum, die Anbaufläche optimal auszunutzen und so den größtmöglichen Ertrag einzufahren.
Ein Gitternetz sorgt dafür, dass die Cannabispflanzen kontrolliert in die Breite wachsen und gleichmäßig beleuchtet werden. Dadurch können sich sehr viele Buds bilden; im Optimalfall entsteht ein dicker, gleichmäßiger Blütenteppich.
Wie die Methode genau funktioniert und was man dabei alles beachten muss, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
1. Das richtige Pflanzenmaterial
Bevor mit dem eigentlichen Set-up begonnen werden kann, muss man sich für das richtige Pflanzenmaterial entscheiden. Weil die Wachstumsphase bei der Screen of Green Methode länger dauert als bei anderen Anbaumethoden, sind selbstblühende Cannabispflanzen nicht geeignet.
Ob man sich für Samen oder Stecklinge entscheidet, ist Geschmackssache. Viele Grower bevorzugen Stecklinge, weil diese homogen wachsen und ihre Wuchsstruktur im Vorfeld bekannt ist. Samen sind aber ebenso geeignet für einen Screen of Green. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen eine ähnliche Wuchsform haben und eine ähnliche Blütezeit aufweisen.
Am besten verwendet man entweder Indica– oder Sativa-Sorten, eine Kombination ist nicht zu empfehlen. Entscheidet man sich für eine Sativa-Pflanze ist der Trimmaufwand etwas größer, die SCROG-Methode eignet sich aber hervorragend, um einer typischerweise hoch wachsenden Cannabissorte die Stirn zu bieten.
Die folgenden Sorten sind für einen Screen of Green besonders geeignet: Michka, Silver Haze, Skunk #1, Super Skunk und Afghani #1.
2. Der ideale Aufbau
Es ist wichtig, dass die Pflanzen genug Platz haben. Anders als bei der Sea of Green Methode sollten die Töpfe also nicht zu dicht nebeneinander stehen. Bewährt haben sich ca. 30 x 30 cm pro Pflanze oder 1 bis 5 Pflanzen pro Quadratmeter. Mit wenigen Pflanzen eine große Ernte erzielen – einer der Hauptvorteile der SCROG-Methode!
Nach der Platzierung der Töpfe wird zwischen den Pflanzen und der Beleuchtung ein Gitternetz angebracht. Bis zu dieser Höhe werden die Pflanzen später wachsen. Manche Züchter basteln sich selbst ein Netz aus (Hanf)schnüren, Wäscheleinen, Bambus oder dünnem Draht. Einfacher geht es mit vorgefertigten Netzen. Sie sind in verschiedenen Ausführungen und Größen erhältlich und bestehen meist aus Plastik, Metall oder Nylon.
Abhängig von der verwendeten Cannabissorte, wird das Netz tiefer oder höher fixiert. Während bei Indica-Sorten die richtige Höhe etwa 20 cm über den Topf beträgt, sind es bei Sativas eher 45 cm, bei einigen Haze- oder Thai-Sorten selbst bis zu 60 cm über dem Topf.
Nach jedem Grow sollte das Netz gründlich gewaschen oder ersetzt werden.
3. Die Wachstumsphase
Bei der SCROG-Methode liegt der Fokus auf dem horizontalen Wachstum der Pflanzen. Je nach Cannabissorte dauert die Wachstumsphase drei bis acht Wochen. Stark wachsende Sativas erreichen das Netz schneller als Indica-Sorten.
Wenn die Pflanzen etwa 25 cm hoch sind, muss selbst Hand angelegt werden. Die Spitzen der entsprechenden Haupttriebe werden entfernt. Damit zwingt man die Pflanze, in die Breite zu wachsen.
Alle Triebe, die durch das Netz stoßen, müssen entlang der Gitterstruktur fixiert werden. In den meisten Fällen reicht ein simples „Wegstecken“. Die Triebe dabei vorsichtig unter das nächste Loch schieben, sodass ein gleichmäßiger, dichter Pflanzenteppich entsteht.
Es ist wichtig, keine Zweige und Äste abzubrechen, weil die Pflanze sonst Energie verschwendet zur Bildung von neuen Trieben. Besonders dicke Triebe, die sich stark ausdehnen, müssen möglicherweise am Netz fixiert werden. Am besten geht das mit Pflanzenbindern.
Damit die Pflanzen ihre gesamte Energie in die höher liegenden Äste stecken, wo später die Blüten wachsen, werden die tiefer liegenden Äste abgeschnitten.
4. Die Blütephase
Wer mit dem horizontalen Wachstum zufrieden ist, kann die Blütezeit einleiten. Die Belichtungszeit also von 18 Stunden auf 12 Stunden verringern. Wann dafür genau der richtige Zeitpunkt ist, muss jeder Grower selbst bestimmen. Grundsätzlich sollte bei einem Screen of Green das vegetative Wachstum nicht voll ausgereizt werden, weil die Pflanzen sonst zu viel Energie in neue Zweige und Blätter stecken statt auf die Bildung von Blüten.
Jetzt erlauben wir den Pflanzen durch das Gitternetz zu wachsen. Damit die Blüten möglichst viel Licht erhalten, sollten so viele Blätter wie möglich unter das Netz gedrückt werden. Bei einem zu starken Blattwuchs lohnt es sich, die Blätter zur Hälfte abzuschneiden. Halbe Blätter liefern noch stets Energie für die Pflanze, verdecken aber weniger Licht.
Ungefähr ab der zweiten Blütewoche beginnen die Blüten vertikal zu wachsen. Nach und nach bildet sich nun ein dichter Blütenteppich. Weil sich das Dach langsam schließt, erhält der untere Teil der Pflanzen immer weniger Licht. Blätter beginnen sich gelb zu färben. Am besten schneidet man jetzt alle Blätter, Zweige und Blüten ab, die sich unterhalb des Netzes befinden.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Pflanze ihre gesamte Energie in die Hauptknospen steckt und gleichzeitig wird die Luftzirkulation verbessert. Dies ist wichtig, weil besonders große Buds zu Schimmelbildung neigen.
Wie bei anderen Eingriffen ins Pflanzenwachstum wie dem Düngen, ist auch beim Trimmen oder Abschneiden von Pflanzenmaterial Vorsicht geboten. Es lohnt sich behutsam vorzugehen und nicht sämtliche Äste und Blätter auf einmal zu entfernen. Andernfalls riskiert man, dass die Pflanze in einen Schockzustand fällt, nicht mehr richtig wächst oder krank wird.
Wer die SCROG-Methode beherrscht, wird mit einer reichlichen Ernte belohnt. Der Screen of Green Ertrag kann um bis zu 20 % höher ausfallen als bei anderen Anbaumethoden. Dazu ist natürlich etwas Übung nötig, schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Die Vorteile und Nachteile von Screen of Green auf einen Blick:
+ Eine der effizientesten und produktivsten Anbaumethoden
+ Bis zu 20 % mehr Ertrag
+ Hohe Qualität (nur 1A-Blüten ernten)
+ Die Pflanzen werden nicht zu hoch
+ Besonders geeignet für Sativa- und Haze-Sorten
+ Man braucht nur ein paar Pflanzen
– Indica- und Sativa-Sorten lassen sich schlecht kombinieren
– Funktioniert nicht mit Autoflowering-Sorten
– Die Vegetationsphase dauert 1 bis 3 Wochen länger als bei der Sea of Green Methode
– Es muss ein Gitternetz installiert werden
- Disclaimer:Die Gesetze und Vorschriften zum Cannabisanbau sind von Land zu Land unterschiedlich. Sensi Seeds rät Ihnen daher dringend, Ihre lokalen Gesetze und Vorschriften zu befolgen. Handeln Sie nicht im Widerspruch zum Gesetz.
Wie viel CBD und THC sind in den Blüten bei Sativa oder anderen Blüten zu erwarten um ein RSÖ gegen eine Krebserkrankung herzustellen ?
Verkaufen Sie mir auch die Blüten wie Indika / Sativa mit wie viel Anteile an
CBD und THC ? Nicht zum Berauschen sondern zur Heilung von Krebs .
Mit Grüßen O.A. H.
Hi O.A., wir geben die CBD- und THC-Anteile unserer Cannabissorten bewusst nicht an. Über die Jahre haben wir festgestellt, dass die Werte nicht nur unter den Sorten, sondern auch innerhalb einer Sorte zu stark variieren können. Wir nehmen unsere Kunden ernst und möchten sie so ehrlich wie möglich informieren. Grundsätzlich kann man alle Cannabissorten für medizinische Zwecke verwenden, diese eignen sich besonders gut. Sie dürfen sich gerne bei mir melden, falls Sie noch weitere Fragen haben. Beste Grüße, Olivier.
Liebes Sensi Seed Team!
Danke für den tollen Hinweis! Beim nächsten Anbau werde ich diese Methode ausprobieren und Euch danach von meinen Ernteerfolgen berichten.
Mit grünen Grüßen,
Markus Werner-Fröhlich.
Hallo Herr Fröhlich, sehr gerne :). Wir wünschen viel Spaß und Erfolg beim Anbau! Beste Grüße aus Amsterdam, Olivier