Cannabis ist in Mosambik illegal. Auf den Verkauf steht eine Haftstrafe. Trotz dieses Risikos sind Konsum und Anbau immer noch weit verbreitet. Auch der Drogenhandel nimmt zu und Mosambik wird immer mehr zu einem „Drogenstaat“. Cannabis wird wegen seiner angeblich stärkenden Eigenschaft geschätzt, ist aber gleichzeitig als gefährliche Substanz stigmatisiert.
- Hauptstadt
- Maputo
- Einwohner
- 37,116,000
- CBD Produkte
- Illegal
- Cannabis für Freizeitkonsum
- Illegal
- Medizinisches Cannabis
- Illegal
- Cannabisgesetze in Mosambik
- Darf man in Mosambik Cannabis besitzen und konsumieren?
- Darf man in Mosambik Cannabis verkaufen?
- Darf man Cannabis in Mosambik anbauen?
- Ist CBD in Mosambik legal?
- Darf man Cannabissamen nach Mosambik senden?
- Medizinisches Cannabis in Mosambik
- Industriehanf in Mosambik
- Gut zu wissen
- Die Geschichte von Cannabis
- Soziale Akzeptanz von Cannabis
- Cannabis in Mosambik
- Wird Cannabis in Zukunft legalisiert?
Cannabisgesetze in Mosambik
Darf man in Mosambik Cannabis besitzen und konsumieren?
Besitz und Konsum von Cannabis sind in Mosambik illegal und können mit Geldstrafen oder Gefängnis geahndet werden. Dies sogar im Falle des Besitzes kleiner Mengen. Das Gesetz in Mosambik besagt, dass der Konsum „absolut verboten“ ist.
In der Praxis ist es jedoch unwahrscheinlich, dass Täter wegen des Konsums von Cannabis verhaftet werden. Häufig verlangt die Polizei die Zahlung einer „Geldstrafe“, die tatsächlich aber Bestechungsgeld ist. Anschließend wird die Sache ohne Anklageerhebung fallen gelassen.
Tatsächlich ist Cannabiskonsum in Mosambik weit verbreitet. Die örtlich als „Saruma“ bekannte Substanz ist die am häufigsten beschlagnahmte illegale Droge im Land. Viele (vor allem Männer) konsumieren sie, weil sie glauben, dass sie ihnen zusätzliche Kraft verleiht oder sie männlicher erscheinen lässt. Andere sind von der Gefährlichkeit der Droge überzeugt und meiden den Konsum.
Carlos Cardoso, ein angesehener mosambikanischer Journalist, war einer der entschiedenstes Befürworter von Cannabis. Er hob die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Pflanze hervor und empfahl ihre Legalisierung für industrielle Zwecke und den Export in andere Länder. Mit 48 Jahren fiel er im Jahr 2000 einem Attentat zum Opfer.
Darf man in Mosambik Cannabis verkaufen?
Verkauf oder Bereitstellung von Cannabis werden als äußerst schwerwiegende Straftatbestände angesehen. Die längste Haftstrafe beträgt in Mosambik 30 Jahre und es ist nicht ungewöhnlich, dass Drogenhändler zu Haftstrafen von 15 Jahren verurteilt werden. Strafen in dieser Höhe werden allerdings zumeist nur bei Tätern verhängt, die mit harten Drogen wie Heroin oder Kokain gehandelt haben.
Drogenhandel ist ein zunehmendes Problem für das Land. Nach dem Ende des Bürgerkrieges im Jahr 1992 waren die Menschen verarmt. Während Drogenschmuggel anfangs kein Problem war, hat er in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Kürzlich bezeichnete ein Artikel in der britischen Tageszeitung The Guardian Mosambik als neuen „Drogenstaat“, in dem Import und Export von Drogen wie Cannabis, Heroin und Mandrax an der Tagesordnung seien.
Cannabis tritt hauptsächlich in Form von Haschisch auf, das aus Ländern wie Pakistan, Indien und Afghanistan importiert wird. Häufig wird es in Containern in die Häfen von beispielsweise Cabo Delgado und Nacala transportiert, dort umgepackt und auf dem Landweg in das benachbarte Südafrika verbracht. Nur ein kleiner Prozentsatz bleibt für den inländischen Verkauf in Mosambik. Gewalt ist an der Tagesordnung und Beamte nehmen bisweilen Bestechungsgelder an und drücken als Gegenleistung ein Auge zu.
Die Regierung von Mosambik hat Schritte unternommen, das Problem anzugehen. 2012 wurde die Nationalpolizei des Landes in Botswana von Angehörigen der US-amerikanischen Drogenbekämpfungsbehörden ausgebildet. Die USA haben Mosambik zudem eine Flotte von Polizeibooten zur Verfügung gestellt, um die Grenzschutzbehörden des Landes zu unterstützen. Fakt bleibt, dass die mosambikanische Drogenpräventionsbehörde unterfinanziert ist und des ständig wachsenden Drogenhandels nicht Herr wird.
Darf man Cannabis in Mosambik anbauen?
Der Anbau von Cannabis ist in Mosambik illegal. Wer es dennoch tut, muss mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Allerdings ist es für die Behörden schwierig, die Einhaltung dieses Gesetzes zu gewährleisten. Folglich ist der Anbau von Cannabis im ganzen Land weit verbreitet.
Sämtliche Provinzen Mosambiks eignen sich hervorragend für den Anbau der Pflanze, die vor allem in Maputo City, Tete, Manica, Cabo Delgado, Sofala und Zambezia ein vertrauter Anblick ist. Häufig werden die Pflanzen durch den gemeinsamen Anbau mit anderen Nutzpflanzen verborgen. Zudem erfolgt der Anbau zumeist kleinflächig. Es gibt jedoch Hinweise auf Anbauten in größerem Maßstab in den mosambikanischen Wäldern. Vermutlich wird der größte Teil des zu exportierenden Cannabis auf diesen versteckten Plantagen angebaut.
Ist CBD in Mosambik legal?
Das mosambikanische Recht unterscheidet nicht zwischen CBD und Cannabis, obwohl CBD wenig THC (die für das „High“ verantwortliche Substanz) enthält. Folglich sind Kauf, Verkauf und Konsum von CBD in Mosambik verboten.
Darf man Cannabissamen nach Mosambik senden?
Da der Anbau von Cannabis in Mosambik illegal ist, ist auch das Saatgut gesetzlich verboten. Es darf nicht nach Mosambik gesendet werden.
Medizinisches Cannabis in Mosambik
Derzeit gibt es in Mosambik kein Programm für medizinisches Cannabis – auch gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Regierung künftig eines auflegen wird. Es ist jedoch ein Thema, das von Fachleuten im Gesundheitswesen und von Betäubungsmittelexperten gleichermaßen diskutiert wird.
Viroj Sumyai, der Präsident des Internationalen Suchtstoffkontrollamtes (INCB), hat darauf hingewiesen, dass es „erhebliche Fehleinschätzungen hinsichtlich der Sicherheit, der Vorschriften und des Vertriebs von Cannabis gibt, vor allem dort, wo der Freizeitkonsum legalisiert ist oder immer mehr Programme für medizinisches Cannabis aufgelegt werden.“
Er hat auch darauf aufmerksam gemacht, dass „Menschen unnötigerweise Schmerzen ertragen oder sich Operationen ohne Anästhesie unterziehen müssen, weil der Zugang zu kontrollierten Arzneimitteln beschränkt ist“, beispielsweise zu Produkten, die medizinisches Cannabis enthalten.
Das INCB hat empfohlen, in Ländern wie Mosambik mehr im Gesundheitswesen tätigen Personen die Erlaubnis zu erteilen, kontrollierte Substanzen zu verschreiben.
Industriehanf in Mosambik
In Mosambik gibt es keine Hanfindustrie (da der Anbau dort illegal ist). Stattdessen erhält das Land Importe aus Südafrika.
Einige Fachleute halten dies für eine verpasste Gelegenheit. Hanf könnte einem Not leidenden Land wie Mosambik hervorragende Gewinnmöglichkeiten eröffnen und die heimische Wirtschaft ankurbeln.
Gut zu wissen
Wenn Sie nach Mosambik reisen (oder gegenwärtig dort leben), könnten folgende Informationen interessant für Sie sein:
- Cannabis hat für die Menschen in Mosambik starke kulturelle Assoziationen. Viele (vor allem junge Männer) glauben, dass das Rauchen von Cannabis sie leistungsstark macht, etwa bei der Arbeit oder sogar bei Prüfungsvorbereitungen. Daher wird Cannabis als recht „männliche“ Droge angesehen.
- Zwar wird Haschisch nach Mosambik geschmuggelt; die wichtigste illegale Droge jedoch ist Heroin. Man geht davon aus, dass in dem Land jährlich Heroin im Wert von rund 720 Millionen € gehandelt wird. Der größte Teil geht nach Europa.
- Laut einem Bericht des UNODC macht das in Mosambik sichergestellte Cannabis 0,2 % der weltweiten Beschlagnahmen aus. Das ist beträchtlich, aber deutlich weniger als in vielen anderen Ländern. So entfallen auf die beiden nordafrikanischen Länder Algerien und Marokko 21 %.
Die Geschichte von Cannabis
Man geht davon aus, dass Cannabis erstmalig irgendwann im 14. Jahrhundert nach Afrika gelangte. Archäologen haben in Äthiopien einige Rauchpfeifen gefunden, was vermuten lässt, dass es dort in der Freizeit oder für religiöse Zwecke konsumiert wurde. Die nomadischen Völker Afrikas wie beispielsweise die Bantu-sprechenden Stämme hatten Cannabis auf ihrem Weg durch den Kontinent bei sich. Auf diese Art kam es möglicherweise erstmalig nach Mosambik.
Andere Belege deuten allerdings eher darauf hin, dass Cannabis im 13. Jahrhundert auf dem Seeweg mit arabischen Händlern, die an seinen Küsten landeten, nach Mosambik gelangte. Welches Szenario auch richtig sein mag, sicher ist, dass Mosambik wie die meisten anderen ostafrikanischen Länder viel früher mit Cannabis in Berührung kam als die westlicher gelegenen Regionen.
Im späten 16. Jahrhundert beobachtete der portugiesische Dominikaner und Missionar Jao dos Santos, dass die örtliche Bevölkerung Cannabis als Appetitzügler konsumierte. Überdies pflegten sie ein Ritual, das möglicherweise noch heute praktiziert wird, nämlich den Verzehr der Cannabispflanze (örtlich als „nbanje“ bekannt) durch Heiler des Stammes (magamba), die auf diese Weise den Zustand der „Besessenheit“ zu erreichen hoffen. Sie glauben, in diesem Zustand mit jenen Geistern kommunizieren zu können, die Krankheiten verursachen, Ernten beeinflussen und über das Leben der Menschen entscheiden.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts handelten die Niederländer Cannabis mit den einheimischen Stämmen in Südafrika. In jenem Jahrhundert wurden die ersten Verbotsgesetze erlassen, die es der niederländischen Ostindien-Kompanie ermöglichten, den Siedlern am Kap den Anbau von Cannabis zu untersagen. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass dieses Verbot Einfluss auf das benachbarte Mosambik ausübte. Doch die Haltung dieser Ära könnte grenzübergreifend Einfluss ausgeübt haben.
Vieles weist darauf hin, dass sich der Anbau von Cannabis zu dieser Zeit in der Region erheblich ausbreitete. Insofern lässt sich vermuten, dass der Konsum der Pflanze bereits tief in der mosambikanischen Kultur verankert war.
Als jedoch zu Beginn des 20. Jahrhunderts weltweit das „Prohibitionsfieber“ ausbrach, illegalisierte die mosambikanische Regierung Cannabis. Obwohl die Droge verboten war, wurde sie weiterhin im gesamten Land viel konsumiert. Dies ist bis auf den heutigen Tag der Fall.
Soziale Akzeptanz von Cannabis
Obwohl der Konsum von Cannabis in Mosambik illegal ist, nimmt man der Droge gegenüber eine ziemlich entspannte Haltung ein. Cannabis wird in den meisten Teilen des Landes akzeptiert und ist für viele Bauern auf dem Land eine wichtige Einnahmequelle.
Auch die Korruption in der Polizei trägt zur weiteren Akzeptanz von Cannabis bei, wenn auch inoffiziell. Die Polizei ist nicht abgeneigt, Bestechungsgelder anzunehmen, um sich anschließend nicht weiter um illegale Cannabisaktivitäten zu kümmern. Das vermittelt den Menschen in Mosambik den Eindruck, dass Konsum und Anbau von Cannabis keine schwere Straftaten sind.
Cannabis in Mosambik
Mosambiks bekannteste Cannabissorte ist Mozambique Poison. Dabei handelt es sich um eine Sativa Landrace-Sorte, die in den gleichen Regionen angebaut wird wie Durban Poison, eine von Cannabis-Liebhabern weltweit hochgeschätzte Sorte.
Unter den richtigen Wachstumsbedingungen sind die Buds von Mozambique Poison blau, was sie sehr charakteristisch macht. Die Pflanze ruft Euphorie hervor und wird von traditionellen Heilern des Landes immer noch für medizinische Zwecke genutzt.
Wird Cannabis in Zukunft legalisiert?
Bisher hat die Regierung Mosambiks nicht erkennen lassen, dass sie Cannabis künftig legalisieren will, nicht einmal für medizinische Zwecke. Allerdings könnte die Drogenpolitik der Nachbarländer die Entscheidung der Regierung beeinflussen. Beispielsweise hat Zimbabwe medizinisches Cannabis legalisiert und Südafrika ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen, indem es den Freizeitkonsum von Cannabis legalisiert hat.
Dass diese wichtigen südafrikanischen Länder fortschrittliche Cannabisreformen in Angriff nehmen, könnte dazu führen, dass Mosambik sich ihnen anschließt und Cannabis (das von den Bürgern bereits weithin konsumiert wird) legalisiert. Ob das der Fall sein wird oder nicht, kann nur die Zeit zeigen.
- Disclaimer:Obwohl größte Sorgfalt bei der Gewährleistung der Richtigkeit dieses Artikels aufgewendet wurde, ist er weder als Rechtsberatung gedacht, noch sollte er als solche verstanden werden. Jede Situation wird von individuellen Faktoren beeinflusst und man sollte stets einen Experten oder Anwalt für eine Rechtsberatung konsultieren.