Alles über Cannabis-Bier und wie es gebraut wird

Ein Glas Cannabis-Bier und eine Cannabis-Pflanze

Cannabis engster botanischer Verwandter, der Hopfen, ist seit Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden, fester Bestandteil des Bierbrauens. Hopfen zeichnet sich durch einen würzigen, herben Geschmack und Duft aus, der oft mit Cannabis verglichen wird. Nun experimentieren einige Brauereien damit, Cannabis und Hopfen gemeinsam beim Bierbrauen einzusetzen.

Cannabis-Bier, oder „Cannabier“, beschreibt die neue Verschmelzung der beiden Welten von Cannabis und Alkohol. Der Grund für ein solches Vorhaben ist offensichtlich, wenn man sich ein Wenig mit Botanik und Taxonomie auskennt. Botanisch sind Cannabis und Hopfen eng miteinander verwandt. Botaniker sind der Meinung, dass diese beiden Pflanzen einen gemeinsamen Vorfahren haben.

Die Verwandtschaft der beiden Pflanzen hat das Interesse derjenigen Cannabisenthusiasten geweckt, die auch selbstgebrautes Bier mögen. Cannabis-Bier entstand aus diesem Interesse und hat sich mittlerweile zu einem weltweiten Trend entwickelt.

Die Grundlagen: wie Bier hergestellt wird

Einfach ausgedrückt, beinhaltet der Prozess des Bierbrauens ein stärkehaltiges Ausgangsmaterial (typischerweise Getreide, etwa Gerste), dessen Umwandlung in eine zuckerhaltige Substanz, die Würze genannt wird, und der Gärung dieser zuckerhaltigen Würze, sodass sich der Zucker (zumindest teilweise) zu Alkohol umwandelt. Dieser Gärungsprozess wird durch den Zusatz von Hefe beeinflusst, die Enzyme produziert, die Zucker in Ethanol umwandeln.

In der Anfangsphase des Prozesses wird gemälztes Getreide (bekannt als „Schrot“) mit heißem Wasser in einem großen Behälter, dem sogenannten Maischbottich, vermengt. Das Getreide wird durch das Eintauchen in Wasser zum Keimen gebracht, jedoch von der vollständigen Keimung abgehalten, indem es heißer Luft ausgesetzt wird.

Dieser Vorgang löst die Entwicklung von Enzymen aus, die zur Umwandlung der Stärke in Zucker erforderlich sind. Nach ein bis zwei Stunden wurde die Stärke größtenteils in Zucker umgewandelt und das Wasser (das nun den gelösten Zucker enthält) wird herausgefiltert. Diese Mischung aus Wasser und gelöstem Zucker nennt man Würze oder Bierwürze.

Das Innere einer Brauerei mit zwei großen Kupferkesseln

Anschließend wird die Würze in eine traditionell aus Kupfer bestehende Würzepfanne (auch Braupfanne oder Braukessel genannt) gegeben und etwa eine Stunde lang gekocht. Dadurch kann das Wasser verdunsten, was die Zuckerkonzentration erhöht. Diese Stufe sorgt auch dafür, dass Restenzyme, die beim Maischen übrig bleiben, zerstört werden.

Während des Kochvorgangs wird Hopfen in die Würzepfanne hinzugegeben. Dies kann zu jedem Zeitpunkt während des Kochens erfolgen und kann zu verschiedenen Zeitpunkten einmal oder mehrmals wiederholt werden. Der Hopfen verleiht dem Gebräu Bitterkeit, Duft und Geschmack: je länger es kocht, desto bitterer ist das Endergebnis, wobei aber Geschmack und Duft geopfert werden. Sobald der Mischung Hopfen zugegeben wird, wird sie als „gehopfte Würze“ bezeichnet.

Nach dem Kochen wird die gehopfte Würze abgekühlt und in einen großen Bottich, den so genannten Gärtank oder Gärbottich, gegeben und mit Hefe angereichert. So kann der Gärungsprozess beginnen. Der Prozess kann je nach verwendeter Hefesorte und dem Alkoholgehalt des Endergebnisses eine Woche oder mehrere Monate benötigen.

Das Bier wird oft mehr als einmal vergoren, was in mindestens zwei Gärtanks geschieht. Neben der Umwandlung des Zuckers in Ethanol erlaubt das Verfahren, dass sich die im Bier herumschwirrenden Partikel, sogenannte Trübbestandteile, absetzen können. Nach Abschluss der Gärung setzt sich auch die Hefe ab, sodass das Endprodukt klar wird.

Nach dem Gärprozess wird dem Gebräu mehr Zucker zugegeben. Die im Bier verbleibende Resthefe reagiert damit und setzt Kohlendioxidbläschen frei – solche wie in Sprudelgetränken. Diese Phase des Brauprozesses wird als „Lagerung“ bezeichnet und ist in der Regel der letzte Prozess vor der Abfüllung.

Nach der Zugabe des Zuckers bleibt das Gebräu etwa eine Woche lang stehen, damit der Großteil der Karbonisierung erfolgen kann – ist der Karbonisierungsprozess beim Abfüllen noch im Gange, kann er zu einem übermäßigen Druckaufbau führen, der eine Verformung oder gar das Aufplatzen der Flaschen zur Folge hat.

Wie Hopfen im Brau-Prozess eingesetzt wird

Vor der Einführung des Hopfens war eine Kräutermischung namens „Grut“ (oder auch „Gruit“ )der wichtigste Aromastoff, der bei der Bierherstellung verwendet wurde. Man sollte wissen, dass Hopfen in erster Linie als Geschmacks- und Stabilitätsverstärker dient. Hopfen ist für den Bierbrauprozess nicht notwendig und so wurden im Laufe der Geschichte viele Biere mit alternativen Geschmacksstoffen gebraut.

Neben Geschmack und Aroma übt der Hopfen bekanntlich eine selektive antibakterielle Wirkung aus, welche die Aktivität der Hefe ungehindert ermöglicht, aber die Aktivität unerwünschter Bakterien hemmt. Als Hopfen zum ersten Mal intensiv zum Brauen verwendet wurde, stellte sich bald heraus, dass aus Hopfen gebraute Biere aufgrund dieser ungewöhnlichen Eigenschaft der Pflanze länger haltbar sind als anders gebraute Biere.

Ein Pint Bier neben einer Schüssel Hops

Hopfenharze enthalten zwei Formen von natürlicher Säure, die sogenannten Alpha- und Beta-Säuren, und Hopfen an sich wird nach dem Prozentsatz der enthaltenen Alpha-Säure klassifiziert.

Alpha-Säuren haben eine milde antibakterielle Wirkung, die selektiv die Aktivität der Hefe im Gärprozess fördert und zur Bitterkeit des Bieres beiträgt. Beta-Säuren tragen zwar nicht zur Bitterkeit oder zum allgemeinen Geschmack des Bieres bei, aber sie tragen zum Aroma bei. Hopfen mit hohem Beta-Säuregehalt wird der Würze oft am Ende des Kochvorgangs beigemischt.

Es gibt erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen der Hopfen- und der Cannabispflanze sowie ihren jeweiligen Anbaumethoden und Merkmalen. Cannabis und Hopfen sind beide zweihäusige Pflanzenarten, was bedeutet, dass sie sich in der Regel zu getrennten männlichen und weiblichen Pflanzen entwickeln – obwohl die Pflanzen in seltenen Fällen einhäusig sein und so getrennte männliche und weibliche Blüten auf derselben Pflanze aufweisen können.

Nur die weiblichen Hopfenblüten werden zum Würzen von Bier verwendet und genau wie bei Cannabis ist die Entwicklung von Samen unerwünscht. Daher werden die männlichen Pflanzen abgetötet – oder gar nicht erst angebaut, wenn der Hopfen vegetativ vermehrt wird.

Geschmacksvarianten beim Bierbrauen

Grut, die traditionelle Kräutermischung, die zum Würzen von Bier verwendet wurde, enthielt typischerweise Wildkräuter, die in Nordeuropa verbreitet sind, wie etwa Gagelstrauch (Myrica gale), Beifuß (Artemisia vulgaris), Besenheide (Calluna vulgaris), Gundermann (Glechoma hederacea) und Gemeine Schafgarbe(Achillea millefolium).

Einige Grut-Mischungen enthielten auch kleinere Mengen an schwarzem Bilsenkraut, Wacholderbeeren, Ingwer, Kümmel, Anis, Muskatnuss oder Zimt. Neben der Funktion als Geschmacksträger ist inzwischen bekannt, dass einige Grut-Zutaten auch antibakterielle Eigenschaften aufweisen.

Seit den 1990er-Jahren erlebten die USA und Europa eine erneute Begeisterung für Craft Beer, das in unabhängigen Kleinbrauereien gebraut wurden. Damit ging auch ein erneutes Interesse an ungehopften Bieren und Ales einher, die mit Grut-Mischungen oder -Zutaten gebraut wurden.

Europäische Beispiele sind Gageleer (mit Gagelstrauch) aus der Proef-Brauerei in Belgien sowie Fraoch (aromatisiert mit Gagelstrauch, Ingwer und Heidekrautblüten) und Alba (mit Tannenzweigen und Fichtenknospen) von Williams Bros. aus Schottland.

Mit steigender Popularität des Craft Beers wuchs auch der Trend, Bier im Eigenheim zu brauen. So fingen Bierliebhaber, die auch Cannabis schätzten, bald an, in der Privatsphäre ihrer eigenen vier Wände mit dem Mischen von Cannabis und Hopfen zu experimentieren. Heute gibt es online zahlreiche Rezepte, die von engagierten Liebhabern des Hausbrauens kreiert wurden.

Mit Hanf gebrautes Bier kann bereits käuflich erworben werden

Mit Hanf gebrautes Bier kann überall in den USA verkauft werden, vorausgesetzt, dass nachweislich kein THC enthält. Mittlerweile sind dort diverse Hanfbiere erhältlich, darunter O’Fallon Hemp Hop Rye, Lagunitas Waldos’ Special Ale, SweetWater 420 Extra Pale Ale und Harvest Moon Organic Hemp Ale.

Ein Six-Pack-Hanf-Ale in einem Karbordbehälter

Um die Zustimmung der amerikanischen Regierung zum bundesweiten Vertrieb zu erhalten, darf die Vermarktung und Gestaltung einer Hanfbiermarke nicht auf Cannabis verweisen oder dieses verherrlichen. In Washington gewinnt ein lokal gebrautes Bier namens Joint Effort an Popularität – erstmals ausgeschenkt wurde es im Juli 2013. Im Oktober desselben Jahres hat man auch angefangen, Joint Effort abzufüllen, das nun an mehr als 80 Orten im gesamten Bundesstaat erhältlich ist.

Joint Effort, das von der Redhook Ale Brewery und Hilliard’s Beer kreiert wurde, ist mit dem Slogan „a dubious collaboration between two buds“ versehen. In Bars, die das Gebräu ausschenken, bestehen die Griffe der Zapfhähne aus Bongs, die in lokalen Headshops gekauft werden. Zudem sollen Geschmack und Aroma ebenfalls an Cannabis erinnern – man sagt, dass es dieses Ziel durchaus erreicht.

Aufgrund der schamlosen cannabisbezogenen Vermarktung wurde das Getränk jedoch nicht vom Steuer- und Gewerbeamt für Alkohol und Tabak für den landesweiten Verkauf zugelassen.

Kann man auch psychoaktives Cannabis-Bier brauen?

Heim-Brauer auf der ganzen Welt, insbesondere in den USA, Kanada und Europa, haben mit unterschiedlichem Erfolg damit experimentiert, Bier mit Cannabis zu brauen. Nähere Details sind schwer zu finden, da man in vielen Foren ungenaue und irreführende Informationen vorfindet. Die meisten sind sich jedenfalls einig, dass die getrocknete Blüten in kühlem, gefiltertem Wasser eingeweicht werden sollten, bevor man das Cannabis beimischt. So sollen Chlorophyll und wasserlösliche Teere entfernen werden, die sich negativ auf den allgemeinen Geschmack auswirken können.

Einige Quellen besagen, dass das Cannabis beim Würzekochen beigegeben werden sollte (obwohl dies dazu führen kann, dass ein Großteil der Terpene beseitigt wird), während andere behaupten, dass die Zugabe von Cannabis beim Ausschlagen (der Prozess unmittelbar nach dem Würzekochen) den vollen Geschmack und die maximale THC-Extraktion gewährleistet. Andere behaupten, dass die Zugabe von getrockneten Cannabisblüten nach dem Abkühlen der Würze effektiver ist (ähnlich wie bei Bier, das „trocken gehopft“ wird, wodurch die maximale Geschmacks- und Aromenentwicklung stattfinden kann).

Die meisten Heimbrauer scheinen sich einig zu sein, dass Cannabis nach der ersten Gärung hinzugefügt werden sollte, wenn der vorhandene Zucker größtenteils in Ethanol umgewandelt wurde. Dies dürfte der logischste Ansatz sein, da er es am effektivsten ermöglicht, die vorhandenen Cannabinoide zu extrahieren und das Bier psychoaktiv zu machen. Manche meinen, dass Cannabis dann hinzugefügt werden sollte, wenn das Bier in den zweiten Gärtank gegeben wird, sodass eine Woche oder mehr Zeit für die Extraktion der Cannabinoide bleibt.

Welche Biere lassen sich am besten mit Cannabis brauen?

Verschiedenen Berichten zufolge sind die am besten für Experimente mit Cannabis geeigneten Bierarten Indian Pale Ales, Barley Wines, Stouts und Pale Ales. Diese haben in der Regel einen relativ hohen Alkoholgehalt. Am besten eignet sich bei Bier ein Alkoholgehalt von 6,5 bis acht Prozent für die Extraktion von THC und anderen Cannabinoiden. Einige Heimbrauer erhöhen den Alkoholgehalt auf bis zu zehn Prozent, um ein Endprodukt zu erhalten, das mächtig reinhaut.

Drei große Kupferkessel in einer Brauerei

Cannabis-Barely-Wines sind bei Heim-Brauern besonders beliebt und bringen Endprodukte hervor, die nicht nur einen kräftigen Geschmack haben, sondern auch einen hohen Alkohol- und THC-Gehalt aufweisen. Deren Geschmack könnte sich allerdings für die meisten als zu stark erweisen – außer vielleicht für besonders abenteuerlustige Biertrinker. Im Allgemeinen sind Indian Pale Ales und Pale Ales angenehmer für den ungeübten Gaumen. Unter der Voraussetzung, dass man Malz einigermaßen gut verträgt, sollten die Aromen von Hopfen und Cannabis nicht zu überwältigend sein.

Die meisten Heimbrauer müssen viel experimentieren, um Cannabis-Biere zu entwickeln, die den Anforderungen der Biertrinker entsprechen. Cannabis hat einzigartige und komplexe Aromen, die nicht von jedem sofort gewürdigt werden und die sich nur schwer subtil einbringen lassen. Wenn es jedoch gelingt, können Cannabis-Biere nicht nur einen ausgezeichneten Geschmack und ein hervorragendes Aroma bieten, sondern auch deutlich die Wirkungen von Cannabis und Alkohol entfalten.

Cannabis-Bier mit „Grüner Drache“-Extrakt brauen

Wenn die Priorität darin besteht, ein Endergebnis zu brauen, das einen hohen THC-Gehalt aufweist, ist es möglich, eine andere Technik anzuwenden. Anstatt Cannabis unbehandelt zur Würze hinzuzufügen, wird Cannabis bei dieser Methode mit hochprozentigem Alkohol wie Wodka versetzt, um eine Substanz zu erhalten, die allgemein als „grüner Drache“ bekannt ist. Das Extrakt wird dem Bier dann am Ende des Brauprozesses vor der sogenannten „Lagerung“ zugegeben.

Während dieser Phase wird in der Regel eine Lösung aus Zucker und Wasser verwendet, die direkt der Würze zugegeben wird. Bei der Herstellung von cannabisbasierten Bieren mit dieser Methode ist es Berichten zufolge am besten, das Cannabisextrakt der Zuckerlösung beizumischen, bevor die resultierende Mixtur in die Würze gegeben wird.

Bei der Zugabe der Mischung zur Würze ist darauf zu achten, dass sie sanft umgerührt und nicht verspritzt wird, da es sonst nach der Gärung zu einer Oxidation und Verhärtung des Gebräus kommen kann. Nach dem langsamen Einrühren des „grünen Drachens“ in die Würze wird sie etwa eine Woche lang stehen gelassen, um die Karbonisierung zu ermöglichen.

Es ist sinnvoller, den „grünen Drachen“ so früh wie möglich nach dem Brauen beizumischen, da eine zu lange Lagerung dazu führen kann, dass er seine Wirksamkeit verliert und er einen intensiv bitteren Geschmack annimmt. Viele glauben fälschlicherweise, dass Cannabis-Ethanol-Tinkturen bis zu einem Monat stehen gelassen werden sollten, um die Cannabinoide vollständig zu extrahieren. Allerdings ermöglicht dies nur die Extraktion von Chlorophyll und Pflanzenteeren.

Stattdessen ist eine  schnelle Methode vorzuziehen, bei der das Cannabis nur maximal dreißig Minuten in den Alkohol eingelegt wird, bevor es abgeseiht und abgeschöpft wird. Durch Erwärmen der Mischung kann der Alkohol dann verdampfen, bis die Mischung eine sirupartige Konsistenz annimmt. Man sollte den Alkohol nicht vollständig verdampfen lassen, da sich der „grüne Drache“ leichter mit dem Gebräu vermischt, wenn er noch flüssig ist.

Die Bestimmung der richtigen Menge an „grünem Drachen“, der dem Gebräu hinzugefügt wird, kann schwierig sein. Wird der Würze zu viel Alkohol zugesetzt, kann dies tatsächlich zum Absterben der Hefe führen, und die Lagerung wird beeinträchtigt. Einigen Wildhefearten können bereits bei einem Gesamtalkoholgehalt der Würze von nur fünf Prozent absterben. Bei Backhefe, der am häufigsten beim Brauen verwendeten Art, kann der Alkoholgehalt hingegen bis zu 17 Prozent betragen.

Solange auf die Stärke des „grünen Drachens“ geachtet wird, sollte es nicht so schwer sein, ein so hohes Alkoholniveau zu vermeiden. Üblicherweise ist eine Konzentration von bis zu 0,5 Gramm Cannabis pro fertiger Flasche Bier optimal, um einen abgerundeten Cannabis- und Alkoholrausch zu erzielen.

Ein Barkeeper, der eine Schürze trägt und ein Glas Bier hält

Rezepte für selbstgebrautes Cannabis-Bier

Für absolute Anfänger und diejenigen, die sich von den komplexeren Aspekten des Heimbrauens fernhalten wollen, besteht die einfachste Vorgehensweise darin, ein einfaches Bierbrau-Set (etwa das „Mr Beer Kit“) zu kaufen und der Gebrauchsanweisung zu folgen. Dann fügt man eine Woche vor der Abfüllung getrocknete Cannabisblüten hinzu.

Für diejenigen, die über fortgeschrittene Kenntnisse in Sachen Brauen verfügen, stehen diverse Rezepte zur Verfügung. Brau-Neulinge nutzen oft ein Verfahren, das als „Extraktbrauen“ bezeichnet wird – mit dieser Methode kann ein Brauer die Würze-Erzeugung abkürzen, indem einfach bloß Malzextrakte und Hopfen dem Wasser zugesetzt und erhitzt werden. Dieser Prozess ist wesentlich einfacher und erfordert weniger Ausrüstung und Geschicklichkeit.

Die fortgeschritteneren Brauer, die es vorziehen, einen „puristischen“ Ansatz beim Brauen beizubehalten, werden eher die im ersten Abschnitt dieses Artikels beschriebene Methode verwenden. Nachfolgend finden Sie ein Rezept zur Herstellung von etwa 20 Liter Cannabis-Bier, das sowohl für das Extraktbrauen als auch für das Brauen mit Schrot geeignet ist.

Extraktbrauen:

  • 500 Gramm Karamelmalz 20 l
  • 1,5 Kilo extra leichter Trockenmalzextrakt
  • 2 Kilo Pale-Malt-Extrakt
  • 200 Gramm Hopfen (Brauhefe)
  • 30 bis 90 Gramm Cannabis (je nach Qualität)

Brauen mit Schrot:

  • 5 Kilo Begian-Pale-Malt
  • 0,5 Kilo Belgian Biscuit
  • 250 Gramm Karamelmalz 20 l
  • 30 Gramm Hopfen (mit 10 bis 12 Prozent AABW)
  • 90 Gramm Hopfen (mit 4 bis 6 Prozent AABW)
  • Wyeast 1056 American Ale Yeast Flüssighefe
  • 30 Gramm hochqualitatives Cannabis

Dieses Rezept besagt, dass der beste Zeitpunkt für die Zugabe von Cannabis dann gekommen ist, wenn das Bier zusammen mit dreißig Gramm Hopfen vom ersten in den zweiten Gärtank umgefüllt wird – im Grunde eine Trockenhopf-Methode. Das Bier sollte auch ein bis zwei Wochen vor der Abfüllung gelagert werden.

Sollte man überhaupt Cannabis mit Alkohol mischen?

Der Mischkonsum von Cannabis und Alkohol ist relativ weit verbreitet. Es gibt viele Leute, die ein Bier trinken und sich dabei einen Joint rauchen. Solange es dabei bleibt, kann es ein tolles Erlebnis werden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass die beiden Substanzen beim Mischkonsum die Wirkung der jeweils anderen verstärken.

Das bedeutet, dass man bei dem Mischkonsum eher vorsichtig sein sollte. Konsumiert man zu viel Alkohol und Weed gleichzeitig, kann es einem den Abend durchaus ruinieren, sodass man zu betrunken und zu stoned ist, um überhaupt irgendwas genießen zu können. Wenn man also Cannabis-Bier braut, sollte man das im Hinterkopf behalten.

Wenn Sie sich als Cannabis- oder Bierliebhaber betrachten, könnte das ein erfreuliches Projekt für Sie sein. Aber noch cooler wäre es doch, wenn Sie sowohl Ihr eigenes Cannabis, als auch Ihren eigenen Hopfen zu Hause anbauen würden!

Haben Sie jemals versucht, selbst Cannabis-Bier zu brauen? Falls ja, welche Methoden haben für Sie am besten funktioniert und was wären Ihre Tipps für diejenigen, die zum ersten Mal Cannabis-Bier brauen? Wir würden uns freuen, von Ihnen in den Kommentaren zu hören!

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