Grundlagenwissen zum Dabbing von Cannabis: Pro, Contra & Anleitungen

Dabbing ist eine effizientere Methode des Cannabiskonsums, egal zu welchem Zweck. Extrem konzentrierte Cannabisextrakte werden hierzu mithilfe einer speziellen Ausrüstung, dem Dabbing-Gerät, verdampft. Manche fragen sich: Geht Cannabiskonsum mit Dabbing nicht etwas zu weit?

Seit über zehn Jahren kennt man Dabbing als Methode des Cannabiskonsums, aber seit Beginn 2013 wird es immer populärer. Sensi Seeds möchte diese Methode einmal genauer unter die Lupe nehmen, um die Vorteile und Risiken des Dabbings für Cannabiskonsumenten abzuschätzen.

Dabbing ist eine bestimmte Manier des Konsums von Cannabiskonzentraten, zum Beispiel Öl, Wachs (eine honigähnliche Substanz), „Budder“ (eine klebrige Substanz) oder Shatter (eine harte, glasartige Substanz). Dazu wird das Dabbing-Gerät erhitzt, das Konzentrat wird dem Gerät hinzugefügt und dann in Dampf verwandelt, um es zu inhalieren. Diese Methode ähnelt im Prinzip dem Verdampfen, sieht jedoch bei persönlicher Betrachtung ganz anders aus.

Dabbing contra Rauchen von Cannabis

Der große Unterschied zwischen dem Rauchen von Cannabis und dem Konsum eines Konzentrats ist dessen Reinheit. Selbst die potentesten Cannabisblüten erreichen selten Cannabinoidkonzentrationen von über 30 %. Zudem enthalten die Blüten auch inaktive Komponenten wie Chlorophyll und andere inaktive Stoffwechselprodukte. Diese Stoffe haben kaum medizinischen Wert und bringen keine gesundheitlichen Vorteile, sondern belasten die Lungen. Außerdem wird Cannabis häufig zusammen mit Tabak geraucht, und es ist allgemein bekannt, dass dieser der Gesundheit schadet.

Diese Risiken können als einige der Faktoren betrachtet werden, die im Vergleich zum Dabbing gegen das Rauchen sprechen. Beim Dabbing ist keine Verbrennung von Pflanzenteilen erforderlich, und es besteht zumeist aus Cannabinoiden und Terpenen. Daher braucht man nur ein Minimum an inaktiven Substanzen zu inhalieren. Dennoch hat das Dabbing spezielle Risiken, auch wenn die meisten dieser Risiken mit den Produktionstechniken der Konzentrate zusammenhängen.

Butan und CO2-Konzentration

Die Butan-Konzentration ist heute eine veraltete Konzentrationsmethode oder wird nur noch zu Hause von Leuten verwendet, die keinen Zugang zu modernen Geräten haben. Die meisten Hersteller von Konzentraten setzen jedoch fortschrittliche Technologien wie die CO2-Extraktion ein.

Das Problem bei der Butanextraktion ist, dass sie oft Spuren von Butan im Endprodukt hinterlässt. Butan ist ein entflammbares Gas, das für den menschlichen Körper hochgiftig ist. Schon kleinste Mengen können gesundheitliche Probleme verursachen.

Dagegen ist die CO2-Extraktion wesentlich sauberer, und man erhält ein qualitativ hochwertigeres Produkt. CO2 wird unter Hochdruck durch die Teile der Cannabispflanze gepumpt, und unter Hochdruck wird CO2 zu einer Flüssigkeit. Nach der Extraktion wird CO2 wieder normalem Druck ausgesetzt, wodurch es erneut gasförmig wird und verdampft.

Wenn CO2 als Extraktionstechnik verwendet wird, bleibt kein Lösungsmittel übrig. Das resultierende Konzentrat zeichnet sich durch einen hohen Reinheits- und Feinheitsgrad aus. Im Allgemeinen werden Konzentrate, die ohne Butan hergestellt werden, nicht BHO-, sondern Cannabiskonzentrate genannt.

Das Dabbing selbst ist keine riskante Methode des Konsums von Cannabiskonzentraten. Die Risiken sind vielmehr mit der BHO-Extraktion verbunden, doch die Wahl eines Produkts, das mit einer anderen Konzentrationstechnik hergestellt wurde, kann die Gefahren reduzieren.

Wie funktioniert das Dabbing?

Bei der Dabbing-Methode benötigt man die oben genannten Substanzen: Cannabisöl, -budder, -wachs oder -shatter. All dies sind Konzentrate der aktiven Bestandteile in Cannabis, wie zum Beispiel Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD); dazu kommen die Terpene, die das Aroma liefern.

Wenn das Konzentrat korrekt hergestellt wurde, stimmt das Ergebnis buchstäblich mit den Eigenschaften der Pflanze überein. Das bedeutet, dass der spezifische Geruch, Geschmack und Effekt der Sorte im Konzentrat erhalten bleibt, aber in einer wesentlich höheren Konzentration verfügbar ist. Gute Konzentrate können bis zu 80 % der THC-Anteile erreichen.

Als Dabbing erfunden wurde, bezeichnete man es ursprünglich als „hot knives“ (heiße Messer). Das Cannabis wurde nämlich zu kleinen Kugeln aufgerollt und auf die Spitze eines glühend heißen Messers gelegt. Der Dampf schoss dann von der Messerspitze hoch und wurde mithilfe eines Strohhalms oder eines anderen zylindrischen, pfeifenähnlichen Geräts inhaliert.

Heute wird Dabbing mit einer Spezialausrüstung praktiziert, z. B. mit einem speziellen Dabbing-Gerät (einer Art Wasserpfeife). Auf dieser Bong befindet sich ein kleines Element in Form eines Röhrchens, das „Nagel“ genannt wird. Dieses Element besteht für gewöhnlich aus Titan, Keramik oder Glas.

Eine kraftvolle Lötlampe erhitzt den Nagel. Danach bringt der Konsument eine Dosis des Konzentrats auf einem Metallstift (der Skillet genannt wird) an und tupft dieses auf den erhitzten Nagel. Der freigesetzte Dampf wird dann mithilfe des Dabbing-Geräts inhaliert.

Diese Methode verhindert, dass das Konzentrat sofort verbrennt, aber es erfordert eine gewisse Übung, die ideale Temperatur und Dauer des Dabbings herauszufinden, damit sich ein optimaler Dampf bildet.

Vorteile des Dabbings

Für die meisten Dabber besteht der größte Vorteil des Dabbings darin, dass der erzielte Effekt viel sauberer und stärker ist als bei einem Joint oder Verdampfer. Obwohl Dabbing im Allgemeinen nicht von medizinischen Cannabispatienten angewendet wird, könnte es theoretisch ein wirksames Mittel für akute Symptome sein, da es schnell wirkt und effizient ist. Mit anderen Inhalationsmethoden kann man keine so hohe Cannabinoiddosis in einer einzigen Inhalation aufnehmen.

Angesichts der wachsenden Popularität des Dabbings hat die Albany University der State University von New York eine Studie über Dabbing durchgeführt. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Dabbing von Cannabis nicht zu mehr Problemen oder Missgeschicken führt als das Rauchen von Cannabisblüten.

Außerdem wiesen die Forscher darauf hin, dass die hohen Cannabinoidkonzentrationen der Konzentrate eine höhere Toleranz und somit ausgeprägtere Entzugssymptome hervorrufen können. „Angesichts der höher dosierten Konzentrationen bei Dabs ist das nicht verwunderlich,” erklärte Dr. Mallory Loflin, einer der Autoren der Studie.

Des Weiteren erläuterte Loflin ihre Interpretation der Studie wie folgt: „Die Ergebnisse legen nahe, dass Dabs eher zu einem Abhängigkeitssyndrom führen könnten als Cannabisblüten, aber es gibt keinen Beweis, dass das Dabbing sich störender auf die wichtigsten Lebensbereiche der Menschen auswirkt, als wir beim Konsum der Cannabisblüten beobachtet haben.“ Leider wurden die langfristigen Auswirkungen des Dabbings noch nicht erforscht.

Nachteile des Dabbings

Die Verabreichung von Cannabinoiden beim Dabbing ist an sich nicht gefährlich, doch es ist Vorsicht geboten. Manche finden Dabbing beängstigend, denn es erinnert an das Rauchen von Crack (Kokain) – weil das Gerät aus Glas besteht und man zum Erhitzen des Nagels eine Lötlampe benötigt. Folglich behaupten einige Leute, dass Dabbing nicht gerade zu einem positiven Image von Cannabis beiträgt.

Das Konzentrat selbst kann allerdings problematisch sein. Die Herstellung eines Cannabiskonzentrats ist eine Tätigkeit, die große Sorgfalt erfordert, denn dazu gehören chemische Lösungsmittel wie Ethanol, Alkohol, Propan oder Butan. Ohne ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten ist es schwierig, ein reines Konzentrat zu erzielen, das frei von Lösungsmittelresten ist. Daher versuchen viele, sich dies im YouTube-Stil selbst beizubringen, was häufig zu einem kontaminierten Produkt führt. Doch wenn Kunden ein professionell hergestelltes Cannabiskonzentrat kaufen, ist das Risiko von Lösungsmittelresten weit geringer.

Eine weitere Gefahr ist die Überdosierung. Zwar ist es nach wie vor nicht möglich, an einer Überdosis Cannabis zu sterben, aber die Inhalierung einer zu hohen Dosis kann sich ausgesprochen unangenehm auswirken. Deshalb ist es ratsam, Vorsicht walten zu lassen.

Die Methode des Cannabiskonsums ist eine persönliche Entscheidung, und es erfordert Zeit, Geduld und Offenheit für die Erprobung mehrerer Methoden, um die beste zu finden. Denn was bei dem einen gut funktioniert, ist für den anderen vielleicht völlig ungeeignet. Cannabiskonzentrate bieten ein hohes Maß an Wirksamkeit, und Dabbing ist aufgrund seiner Stärke und Effektivität für viele Konsumenten eine gute Konsummethode. Alle Konsumenten sollten jedoch im Hinblick auf die Qualität des Konzentrats unbedingt Vorsicht walten lassen, um es unbesorgt und sicher genießen zu können.

  • Disclaimer:
    Die Gesetze und Vorschriften zur Verwendung von Cannabis sind von Land zu Land unterschiedlich. Sensi Seeds rät Ihnen daher dringend, Ihre lokalen Gesetze und Vorschriften zu befolgen. Handeln Sie nicht im Widerspruch zum Gesetz.

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