TAC vs. THC: Merkmale und Unterschiede

Haben Sie legales Gras in einer Dispensary oder bei einem lizenzierten Einzelhändler gekauft? Wenn ja, dann ist Ihnen vielleicht der Begriff TAC auf dem Beipackzettel oder der Etikette begegnet. TAC (Total Active Cannabinoids) wird oft mit THC verwechselt oder als Synonym für „Potenz“ angesehen. Es ist eine wichtige Maßeinheit für Cannabis-Produkte.

Die Gesetze rund um Cannabis verändern sich und Regierungen mit neuen legalen Cannabis-Märkten suchen nach Möglichkeiten, um Cannabis-Produkte zu regulieren und ihre Qualität sicherzustellen.

Wenn Sie das Glück haben, in einem dieser Länder zu leben oder auf Reisen ein Geschäft oder eine Dispensary besucht haben, sind Sie vielleicht auf das Wort TAC gestoßen. Blüten, Dabs und Tinkturen werden oft Etiketten oder Beipackzettel beigelegt mit dem Cannabinoidgehalt. Erfahren Sie, was es mit TAC auf sich hat und wie es sich von THC unterscheidet.

Was ist TAC und wofür steht es?

TAC steht für „Total Active Cannabinoids“ und ist ein Maß für den Gesamtgehalt an Cannabinoiden in einem Cannabis-Produkt. Wenn zum Beispiel 1 Gramm Gras einen TAC-Wert von 29 % hat, bedeutet das, dass es 29 % (oder 290 mg) der gesamten Cannabinoide enthält.

Normalerweise sind die TAC-Werte auf den Etiketten von Cannabis-Produkten aufgedruckt, die Sie in lizenzierten Dispensaries (Abgabestellen), Kollektiven oder Cannabis Clubs kaufen, aber im Allgemeinen nicht auf nicht lizenzierten Cannabis-Produkten aus anderen Quellen.

Einige Cannabis-Produkte werden durch eine detaillierte Aufschlüsselung ihres TAC-Werts gekennzeichnet, die Ihnen genau zeigt, wie viel von jedem Cannabinoid sie enthalten. Diese Etiketten sehen etwa so aus:

Was ist der Unterschied zwischen TAC und THC?

Während TAC den Gesamtgehalt aller aktiven Cannabinoide in einem bestimmten Cannabis-Produkt misst, misst THC nur den Gehalt eines Cannabinoids – nämlich Tetrahydrocannabinol.

Beachten Sie, dass der THC-Gehalt eines Cannabis-Produkts aufgeschlüsselt werden kann, da Cannabis viele verschiedene Arten von THC enthalten kann (die nicht alle gleich sind). Die häufigste ist Delta-9-THC, das oft als die wichtigste „berauschende“ Verbindung in Cannabis angesehen wird, aber auch andere können enthalten sein. Dazu gehören:

  • Delta-8-THC, eine etwas andere Version von THC mit ähnlicher, aber stärkerer berauschender Wirkung.
  • THCa (oder Tetrahydrocannabinolsäure), eine nicht berauschende saure Verbindung, die sich beim Erhitzen in THC umwandelt.

Wenn Sie Hanfsamen, Blüten, Haschisch, Edibles oder ein anderes legales/lizenziertes Cannabis-Produkt kaufen, konsultieren Sie das Etikett und beachten Sie: TAC gibt die Gesamtmenge der aktiven Cannabinoide in diesem Produkt an, während THC nur ein Maß für das enthaltene Tetrahydrocannabinol ist.

Wenn beispielsweise 1 Gramm Gras einen TAC-Wert von 29 % und 25 % Gesamt-THC aufweist, bedeutet dies, dass es 29 % (oder 290 mg) der gesamten Cannabinoide und 25 % (oder 250 mg) des gesamten THC enthält.

Wie wirkt sich THC auf TAC aus?

Heutzutage weisen die meisten Cannabis-Produkte auf dem Markt einen hohen THC-Gehalt auf. Daher ist THC in der Regel der größte Einflussfaktor für den Gesamtgehalt an aktiven Cannabinoiden in den meisten Cannabis-Produkten. Zu den anderen wichtigen Cannabinoiden, die den TAC-Wert von Gras beeinflussen, gehören:

Natürlich sind dies nicht die einzigen Cannabinoide – die Cannabis-Pflanze enthält mindestens 113 einzigartige Cannabinoide, alle mit unterschiedlichen Wirkungen und Eigenschaften. Die oben genannten Verbindungen sind jedoch die bei weitem häufigsten Cannabinoide, die in modernem Cannabis vorkommen, und tragen (nach THC) am meisten zum TAC-Gehalt des meisten heutigen Weed bei.

Wie wirken sich andere TAC-Verbindungen auf THC aus?

Lange Zeit galt THC als der Hauptwirkstoff in Cannabis. Heute wissen wir jedoch, dass das nicht stimmt – Cannabis enthält mehr als 500 chemische Verbindungen.

Forschungen zeigen darüber hinaus auf, dass die Verbindungen in Cannabis sich gegenseitig verstärken, hemmen oder in ihrer Wirkung verändern können. Dieses als „Entourage-Effekt“ bekannte Phänomen könnte der Schlüssel zum Verständnis der komplexen Art und Weise sein, wie Gras mit dem menschlichen Körper interagiert. 

Eine der am häufigsten beobachteten Auswirkungen anderer TAC-Verbindungen auf THC ist folgende:

Studien haben gezeigt, dass Cannabidiol (CBD) die Fähigkeit von THC, auf CB1-Rezeptoren zu wirken, hemmen kann, wodurch das starke „High“, das THC bekanntermaßen erzeugt, gedämpft wird. Aus diesem Grund empfehlen viele Cannabis-Konsumenten die gleichzeitige Einnahme von THC und CBD für ein ausgewogenes Erlebnis.

Erfahren Sie mehr darüber, wie CBD den Effekten von THC entgegenwirken kann. In diesem Artikel gehen wir auch näher auf den Entourage-Effekt ein.

Wie werden TAC und THC getestet?

Die TAC- und THC-Werte, die Sie auf den Etiketten von Cannabis-Produkten finden, stammen aus Labortests, die an Proben dieser Produkte durchgeführt wurden, bevor sie in den Handel kommen.

Auf legalen Cannabis-Märkten werden Cannabis-Produkte häufig auf ihre Potenz sowie auf eventuelle Verunreinigungen (einschließlich Lösungsmittel, Schwermetalle, Pestizide oder sogar Mikroben) getestet.

Die wohl beliebteste Methode zur Prüfung der Wirksamkeit von Cannabis-Produkten ist die – Hochleistungs-Flüssigkeitschromatografie mit UV-Detektion (HPLC-UV), die eine genaue Messung aller Cannabinoide in einem Produkt ermöglicht (einschließlich Cannabinoidsäuren wie THCa und CBDa, die beispielsweise bei gaschromatografischen Tests nicht angezeigt werden).

Mittlerweile wird die sogenannte FET-Methode häufig verwendet, um auf Terpene und Lösungsmittelrückstände in Cannabis zu testen. Schließlich werden induktiv gekoppeltes Plasma (ICP), Gaschromatografie (GC) und Plating Assays verwendet, um Gras auf Pestizide, Schwermetalle und mikrobielle Verunreinigungen zu testen.

TAC oder THC: Was ist wichtiger?

Sowohl TAC als auch THC sind wichtige Angaben auf Cannabis-Etiketten.

TAC gibt den Konsumenten einen detaillierten Einblick in den Gesamtgehalt an Cannabinoiden in ihren Produkten. Allerdings ist die Angabe für sich genommen wenig aussagekräftig, da die Konsumenten nicht wirklich wissen, was sie von einem bestimmten Produkt erwarten können, ohne die Konzentration der einzelnen Cannabinoide wie THC, CBD, CBN usw. zu kennen.

In einer idealen Welt würden wir uns wünschen, dass Cannabis vollständig legalisiert, nach den höchstmöglichen Standards produziert und über lizenzierte und gut informierte Einzelhändler verkauft wird. Alle Cannabis-Produkte würden getestet und etikettiert, bevor sie in die Regale kommen, sodass Konsumenten (mithilfe von Fachpersonal wie Budtendern) fundierte Kaufentscheidungen treffen können. Dies würde auch sicherstellen, dass sie ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Cannabis-Produkt kaufen.

Leider ist es noch ein langer Weg bis zu einer weltweiten Legalisierung und Regulierung von Cannabis. Legalisierungsbewegungen, wie sie zurzeit in Nordamerika, Europa und sogar in Südamerika stattfinden, legen jedoch allmählich den Grundstein dafür, wie die Zukunft des legalen Cannabis aussehen könnte. Und in einigen dieser Märkte erweisen sich Maßnahmen wie die Angabe von TAC und THC bereits als entscheidend, um Cannabis-Konsumenten zu helfen, informierte Kaufentscheidungen zu treffen.

Wie wirkt sich TAC auf Cannabis-Produkte aus?

Dies ist eine häufige, aber fehlgeleitete Frage. TAC an sich sagt nichts über die Wirkung eines Cannabis-Produkts aus. Sie gibt lediglich die Gesamtmenge an Cannabinoiden an, die das Produkt enthält.

Um eine Vorstellung von der Wirkung eines Cannabis-Produkts zu bekommen, sollten Sie sich die Konzentration der einzelnen Cannabinoide und Terpene ansehen. Wenn Sie den Cannabinoid- und Terpengehalt analysieren, gibt es einige grundlegende Punkte zu beachten:

  • Cannabis, das überwiegend THC enthält, kann eine berauschende Wirkung haben, die je nach Sorte beruhigend, erhebend, euphorisierend oder sogar leicht psychedelisch sein kann.
  • Gras mit einem hohen CBD-Gehalt kann subtilere Wirkungen haben, ohne das starke High, das wir von THC-haltigem Gras kennen.
  • Produkte mit einem hohen CBN-Gehalt gelten als entspannender.
  • Gängige Cannabis-Terpene wie Myrcen, Limonen, Pinen oder Caryophyllen können mit Cannabinoiden synergetisch wirken und deren Wirkung verändern oder verstärken. Erfahren Sie mehr darüber in unserem Artikel über Cannabis-Terpene.

Macht TAC high?

Nein. TAC ist ein einfaches Maß für die Gesamtmenge der Cannabinoide in einem Cannabis-Produkt und kein Maß für die Fähigkeit eines Produkts, einen Rausch auszulösen.

Oft wird der TAC-Wert fälschlicherweise verwendet, um die Potenz oder Wirkung eines Cannabis-Produkts vorherzusagen, dabei sollte man ihn als einfachen Richtwert für den Gesamtgehalt an Cannabinoiden in einem bestimmten Produkt betrachten. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, ob ein Produkt high macht oder nicht, sollten Sie stattdessen die einzelnen Cannabinoidwerte analysieren.

Wo finde ich den TAC-Wert auf Cannabis-Produkten?

Der TAC-Wert findet sich häufig auf den Etiketten von lizenzierten Cannabis-Produkten, die in legalen Märkten wie Kanada und einigen US-Bundesstaaten verkauft werden. Europa hingegen hinkt in diesem Bereich hinterher – wie so oft, wenn es um Themen rund um die Regulierung von Cannabis geht.

Gibt es Nebenwirkungen bei der Verwendung von Produkten mit hohem TAC-Wert?

Sensi Seeds liebt Cannabis. Aber wir sind weder blind noch ignorant gegenüber den potenziellen Nebenwirkungen des Konsums von hochpotentem Weed – insbesondere, wenn es um Kinder oder junge Erwachsene geht.

Noch einmal: Eine TAC-Messung sagt nicht viel über Ihr Gras aus. Die Aufschlüsselung der einzelnen Cannabinoide hingegen schon. Wenn Sie das Glück haben, in einem Gebiet zu leben, in dem Cannabis legal ist, nehmen Sie sich die Zeit, die Etiketten Ihrer Produkte zu lesen und sich über die Menge der verschiedenen Cannabinoide zu informieren, die sie enthalten.

Und schließlich sollten Sie beim Konsum von hochpotenten Cannabis-Produkten daran denken, dass weniger mehr ist. Wir empfehlen immer, zunächst eine kleine Dosis eines Produkts auszuprobieren und die Wirkung abzuwarten, bevor Sie Ihre Dosis weiter erhöhen.

Cannabis gilt im Allgemeinen als sicher, aber wir stehen noch am Anfang des Verständnisses dieser uralten Pflanze und ihrer vielfältigen Wirkungen, Vorteile und möglichen Nebenwirkungen.

Was halten Sie von der Kennzeichnung von Cannabis-Produkten? Wie beeinflussen Maße wie TAC und THC Ihre Entscheidungen beim Kauf von Gras? Lassen Sie es uns in den Kommentaren unten wissen!

  • Disclaimer:
    Die Gesetze und Vorschriften zur Verwendung von Cannabis sind von Land zu Land unterschiedlich. Sensi Seeds rät Ihnen daher dringend, Ihre lokalen Gesetze und Vorschriften zu befolgen. Handeln Sie nicht im Widerspruch zum Gesetz.

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    Steven Voser

    In der Schweiz geboren, in Australien aufgewachsen und nun in Südamerika unterwegs, ist Steven ein erfahrener Cannabis-Journalist. Ob er aus dem Hafen von Buenos Aires oder dem bolivianischen Altiplano schreibt, Stevens Arbeit beleuchtet die lange Geschichte und reiche Kultur der Cannabis-Pflanze sowie die undurchsichtige Gesetzeslandschaft, in der sie sich heute noch bewegt.
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